Kopfsteinpflaster in Wuppertal Ein Stück Geschichte auf der Straße
An einigen Stellen in der Stadt ist noch Kopfsteinpflaster verlegt. Nicht immer ist es noch in gutem Zustand.
Wuppertal. „Zu alten Fachwerkhäusern passt doch am besten Kopfsteinpflaster“, sagt Margret Hahn, wegen ihres vielfältigen Engagements ausgezeichnet mit dem Wuppertaler und Vorsitzende des Langerfelder Bürgervereins. Damit trifft sie sicherlich die Meinung vieler Wuppertaler, die sich in verschiedenen Ortsteilen noch der unterschiedlichsten Spielarten dieses altehrwürdigen Straßenbelags erfreuen können. Der war übrigens bis zum Beginn der Zweiten Weltkriegs nicht nur in Wuppertal üblich.
Heute gibt es neben dem Langerfelder Markt auch auf der Graudenzer Straße, auf der Friedrichstraße und der Neuen Friedrichstraße. Ein klassisches Beispiel ist die Friedrich-Ebert-Straße am Eingang zum Luisenviertel, wo es die glatten „Katzenköpfe“ auf der Straße und raues Kopfsteinpflaster auf den Bürgersteigen und auf dem Laurentius-Platz gibt. „Zu den vorwiegend alten Häusern und der Atmosphäre in unserem Quartier ist Kopfsteinpflaster genau das Richtige“, sagt Buchhändler Michael Kozinowski, Vorstandsmitglied der IG Friedrich-Ebert-Straße.
„Nachdem es anfangs einige Beschwerden gegeben hat, haben sich wohl alle mit dem Kopfsteinpflaster angefreundet.“ Kozinowski merkt aber auch kritisch an: „Da gibt es einige Stolperfallen, die unbedingt ausgebessert werden müssen. Leider haben unsere entsprechenden Meldungen an die Stadt noch keine Wirkung erzielt.“
Verbesserungswürdig ist auch der denkmalgeschützte Langerfelder Markt, wo eine Erneuerung des 1980 aufgetragenen Belags für den Herbst geplant ist. „Das ist deshalb nötig, weil wohl aus Kostengründen nur halbierte Steine verwendet worden sind, die dem LKW-Verkehr nicht gewachsen sind und jetzt nach und nach kippen“, berichtet Margret Hahn. „Da gibt es jetzt Stolperkanten, die zu Unfällen führen können.“
Eine Neuverlegung durch Natursteine ist geplant. „Wir haben ein in einer Schiene verlegtes Muster gesehen und glauben, dass es damit erheblich schöner wird. Zum Glück unterstützt uns die Untere Denkmalsbehörde bei unseren Bemühungen, so dass der Platz nicht asphaltiert wird“, stellt die Vorsitzende des Bürgervereins erfreut fest.
Eine unschöne Mischung aus Kopfsteinpflaster und Asphaltierung sieht man auf der Neuen Friedrichstraße in Höhe der Realschule. Die Asphaltdecke weist viele offene Stellen auf, und darunter kommen die die glatten Pflastersteine zum Vorschein und bilden zusammen mit den asphaltierten Stellen eine Holperstrecke für Autofahrer und Passanten.
„So ein Flickenteppich entsteht aber auch, wenn die Versorger wegen irgendwelcher Störungen buddeln müssen und dann die Löcher durch Asphalt abdecken. Da versucht die Stadt dann, möglichst den alten Zustand wiederherzustellen“, erklärt Karin Petersen vom städtischen Presseamt. Durchgehendes Pflaster bedeckt die nur von Bussen und Taxis befahrenen Fußgängerzone Friedrichstraße in Elberfeld unterhalb des ebenfalls bepflasterten Karlsplatzes.
Margret Hahn hat bereits eine Idee für eine Wiederverwendung für das demnächst abzutragende Pflaster am Langerfelder Markt: „Damit könnte der Erdweg zu unserem Gartenhallenbad gepflastert werden.“