Wie man sein Geld verantwortungsvoll anlegt

Investieren nach ökologischen und ethischen Standards ist möglich. Auf folgendes sollte man achten.

Auch bei Umweltinvests gibt es riskante Modelle. Foto: dpa/Tobias Hase

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Viele wollen Geld verantwortungsbewusst anlegen und es keinem Finanzdienstleister geben, der Unternehmen fordert, die etwa Geld mit Waffengeschäften, Kinderarbeit oder der klimaschädlichen Kohlekraft verdienen. Lieber wollen sie klimafreundlich in regenerative Energien oder in fair gehandelte Güter und Dienstleistungen investieren. Die Verbraucherzentrale NRW hat Banken und Sparkassen befragt, ob und welche Geldanlagen sie mit ethischen, sozialen und ökologischen Kriterien anbieten. Das Ergebnis: Von 110 Geldinstituten fuhren 72 Prozent solche Produkte. Die Verbraucherzentrale NRW erklärt, worauf Anleger achten sollten.

Anlageziele: Wie bei jeder Geldanlage, muss zunächst geprüft werden, ob diese für die persönlichen Anlageziele geeignet ist und ob sie der persönlichen Risikoneigung entspricht. Zur Prüfung gehört zudem ein Blick auf die Kosten und Gebühren, auf die Anlagestrategie des Produktes sowie auf die potentiellen Verlustrisiken und der Wertentwicklung.

Nachhaltigkeitskriterien: Die Anlageziele der Branche, ob zum Beispiel klimafreundlich oder sozial, unterscheiden sich oft sehr stark. Insbesondere bei Investmentfonds sind die Strategien sehr unterschiedlich, die Fondsgesellschaften investieren häufig in mehrere Aktien und Anleihen.

Verbrauchertipp

Nachhaltige Investmentfonds: Sieben von zehn Kreditinstituten bieten nachhaltige Investmentfonds an. Insbesondere Aktien- und Mischfonds und vereinzelt auch Rentenfonds stehen zur Wahl. Kostengünstige Indexfonds, welche einen Nachhaltigkeitsindex nachbilden, bieten dagegen nur sehr wenige Banken an. Investmentfonds sind keine risikolose Anlage.

Sicherheit: Lediglich 17 Prozent der Banken und Sparkassen bieten Zins- und Sparanlagen, wie zum Beispiel Festgeld, Sparbrief oder das klassische Tagesgeld mit Berücksichtigung ethischer, sozialer und ökologischer Aspekte an. Häufig fließen die Einlagen in Projekte zu erneuerbaren Energien oder Energieeffizienz.

Ethisch-ökologische Banken: Ethisch-ökologische Banken berücksichtigen bei der Kreditvergabe und den Eigenanlagen immer Nachhaltigkeitskriterien. Sie bieten Geldanlagen unterschiedlicher Produktklassen an, vergleichbar mit der Produktpalette konventioneller Banken und Sparkassen. Auch sind die Einlagen aus Zins- und Sparanlagen über unterschiedliche Einlagensicherungssysteme teilweise oder ganz geschützt.

Vorsicht bei riskanten Umweltinvestments: Unternehmerische Beteiligungen an nachhaltigen Projekten wie zum Beispiel an erneuerbare Energien in Form geschlossener Fonds oder Genussrechte hören sich meist sehr verlockend an. Sie versprechen eine hohe Rendite und unmittelbare Wirkungen der Investition. Doch Vorsicht! Etliche Anleger haben bereits viel Geld durch solche Investitionen verloren oder gar Totalverlust erlitten, da es keinerlei Einlagenschutz gibt.

www.verbraucherzentrale.nrw/bankenumfrage-2016