Fehlalarm: "Pannen-Tunnel" wieder einmal gesperrt
Grundloser Feuer-Alarm im Kiesbergtunnel / A46-Anschluss am Morgen dicht
Wuppertal. Wieder einmal ist es in einem Wuppertaler Tunnel zu einem Fehlalrm gekommen, wieder einmal war es der "Pannen-Tunnel": Gegen 10.30 Uhr am Montagmorgen meldete die Sicherheitsautomatik im Elberfelder Kiesbergtunnel einen Brand. Die Ampeln an der Strecke schalteten in beide Fahrtrichtungen automatisch auf "Rot", die Feuerwehr rückte sowohl mit dem Löschzug Barmen, Hahnerberg als auch mit dem Löschzug Elberfeld sowie mit zwei Rettungswagen zum vermeintlichen Brandort aus.
Allerdings: Als die Retter nach wenigen Minuten vor Ort waren, war von einem Feuer nicht die Spur zu bemerken. Die Wehrleute erkundeten den Tunnel und gaben ihn schließlich wieder frei. Bis dahin war es im Bereich allerdings zu Verkehrsstau gekommen. Sowohl die Zufahrt zur A46 durch den Tunnel als auch die Abfahrt von der Bahn durch die Röhre waren nicht möglich.
Kiesbergtunnel längst für Störanfälligkeit berüchtigt
Die Durchfahrt ist längst als "Pannen-Tunnel" bekannt, der neue Alarm nur ein weiterer Fehler im System: Auch nach sechs Millionen Euro teuren Bauarbeitenvon 1997 bis 2000 ist und bleibt der gut 40 Jahre alte Tunnel einSanierungsfall, den die WZ seither zum Thema macht: Auf rund 20 Millionen Euroschätzen Experten die Sanierungskosten, um der Nässe und Feuchtigkeit in denunzureichend abgedichteten Tunnelröhren Herr zu werden
Sanierung würde anderthalb Jahre dauern
Gut eineinhalb Jahre würden die Arbeiten dauern. Gegen eine Vollsperrung inbeide Fahrtrichtungen hat sich Oberbürgermeister Peter Jung bereits im Oktober2005 in einem Brief an den zuständigen Landesbetrieb für Straßenbau NRWausgesprochen - seinerzeit als Reaktion auf einen entsprechenden Bericht in derWestdeutschen Zeitung. "Sollte die Schließung des Tunnels in diesem Umfangunumgänglich sein", schrieb Jung damals an den Landesbetrieb, "ersuche ich Siedringend, für die Dauer der Arbeiten jeweils eine Tunnelröhre für den Verkehroffen zu halten."
Beim Landesbetrieb betonte man bereits bei einem Fehlalarm im September 2007, dass der Tunnel nach wie vorverkehrssicher ist, und dass es für die die erforderliche Sanierung am Kiesbergnach wie vor keinen Termin gibt. Ein schwacher Trost für all jene, die an dengesperrten Portalen Ratlosigkeit und Schrecksekunden erlebten. Wiedereinmal.