Gräfrather Straße: Fußgängerüberweg soll weg

Die Evangelische Kirchengemeinde protestiert gegen den beschlossenen Abbau des Fußgängerüberwegs an der Gräfrather Straße.

Vohwinkel. "Wir werden nicht zulassen, dass hier Verkehrssicherheit aufs Spiel gesetzt wird." Pfarrer Frank Beyer, Vorsitzender des Presbyteriums der Evangelischen Kirchengemeinde, ist sauer. Er ärgert sich darüber, dass der Fußgängerüberweg zwischen der Evangelischen Kirche und dem Gemeindezentrum Gräfrather Straße abgebaut werden soll. Doch der Kirchenvorstand fühlt sich auch übergangen: "Die Gemeinde wurde in diesem Verfahren weder gefragt noch informiert."

Die Fußgängerinsel an der Gräfrather Straße war 1999 auf Initiative von Kirchengemeinde und Bezirksvertretung (BV) Vohwinkel beschlossen worden und von Anfang an umstritten. Etliche Anwohner hatten sich energisch gegen die Querungshilfe gewehrt, befürchteten Staus und vor allem den Wegfall von Parkplätzen an der Gräfrather Straße. Trotz der Kritik wurde der Überweg im Jahr 2004 als Provisorium und Verkehrsversuch errichtet. Kostenpunkt damals: 14000 Euro.

Bei ihrer jüngsten Sitzung in der vergangenen Woche beschloss die BV nun, einer neu ausgearbeiteten Verwaltungsvorlage zu folgen. Darin heißt es: "Nach einem längeren Beobachtungszeitraum lässt sich erkennen, dass die Querungshilfe vom fußläufigen Verkehr nicht angenommen wird." Angesichts der Parkplatznot an der Gräfrather Straße sei man zu dem Ergebnis gekommen, "den Bereich umzugestalten und die provisorische Querungshilfe zu demontieren". Durch die Ummarkierung entstehe Parkraum für sechs Fahrzeuge. Jetzt soll die Querungshilfe also abgebaut werden - für 10 000 Euro. Allein 8000 Euro kosten dabei die Fräsarbeiten der Fahrbahndecke, um die alten Markierungen zu beseitigen.

Mit den Stimmen von CDU und SPD sprachen sich die Vohwinkeler Stadtteilpolitiker für den Verwaltungsvorschlag aus.

Pfarrer Beyer ist fassungslos: "Wir haben täglich Veranstaltungen, hunderte Fußgänger nutzen den Weg, täglich auch sehr viele Kinder. Wir befürchten Schlimmes." Von den Nachbarn habe die Gemeinde keinerlei Beschwerden vorliegen.

Die Kirchengemeinde will die Entscheidung so nicht hinnehmen: "Wir haben bereits alle Bezirksvertreter angeschrieben und dringend gebeten, den Beschluss noch einmal zu überdenken."