Haftbefehl: 25-Jähriger flüchtet aufs Dach
Drama am Loh: Wie Polizei, Feuerwehr und die Familie einen Mann davon abbringen, in die Tiefe zu springen.
<strong>Wuppertal. Mit blutverschmiertem Gesicht steht der 25-jährige Wuppertaler auf dem Dach eines Hauses an der Buchenstraße. Zitternd hält er sich am Schornstein fest - und blickt nach unten. Auf der Straße: Feuerwehr, Einsatzkräfte der Polizei, die ihn festnehmen wollen, ein schwer bewaffnetes Sondereinsatzkommando, Schaulustige und Familienangehörige, die versuchen, ihn vom tödlichen Sprung in die Tiefe abzubringen. Erst nach etwa zwei Stunden endet das Drama - der Mann steigt freiwillig vom Dach und lässt sich abführen. Schon wieder Aufregung am Loh: Noch am Dienstag hatte ein Rohrbruch die Buchenstraße unter Wasser gesetzt - gestern hielt der 25-Jährige den ganzen Stadtteil in Atem. Nach Angaben der Polizei wollten Beamte den jungen Mann am Mittwoch gegen 13 Uhr an der Buchenstraße festnehmen. Gegen ihn lagen insgesamt sechs Haftebefehle wegen Einbruchs- und Drogen-Delikten vor. Doch bevor die Beamten ihn festnehmen konnten, flüchtete er über den Balkon in der vierten Etage auf das Dach des Mehrfamilienhauses. Wie die WZ erfuhr, soll er gedroht haben, lieber zu springen als ins Gefängnis zu gehen. "Wir haben lange mit ihm gesprochen und versucht, ihn vom Sprung abzubringen", berichtet ein Feuerwehr-Sprecher. Auch ein Familienmitglied nahm Kontakt mit dem mann auf dem Dach auf. Gegen 15.20 Uhr dann die Entwarnung: Es ist gelungen, den Mann dazu zu bewegen, vom Dach zu steigen.
Mit blutender Platzwunde ins Krankenhaus
"Gott sei Dank ist die Sache glimpflich ausgegangen", sagte Polizei-Sprecher Michael Bartsch kurz nach Ende des Einsatzes. Der 25-Jährige wurde festgenommen und in ein Krankenhaus gebracht - bis auf eine blutende Platzwunde am Kopf offenbar unverletzt.
Fertig mit den Nerven sind indes auch die Bewohner der Buchenstraße. "Keine Ahnung, warum hier so viel passiert", sagt Peter Sackebier. Am Dienstag ist seine Küche nass geworden, als die Wasserleitung in der Straße geplatzt ist (die WZ berichtete), Mittwoch spielte sich das Drama um den 25-Jährigen genau über seiner Wohnung ab.