Kontroverse Kirchenkreis distanziert sich von der Bergischen Universität Wuppertal
Wuppertal · Der evangelische Kirchenkreis Wuppertal hat nach der Kontroverse um die geplante Gedenkstätte zum KZ Kemna eine Stellungnahme veröffentlicht.
Darin heißt es: „Die breit in die Öffentlichkeit getragene Präsentation erzeugte den Eindruck, als handele es sich um eine vom Evangelischen Kirchenkreis beauftragte oder zumindest autorisierte Arbeit, die Einfluss auf die weiteren Planungen eines Gedenk- und Lernortes Kemna haben werde. Sie erzeugte zudem den Eindruck, die im Artikel zitierte Auffassung, Opfer und Täter in Kemna nicht klar voneinander unterscheiden zu können, entspreche der Auffassung der evangelischen Kirche in Wuppertal.“
Das sei aber so nicht richtig. Die evangelische Kirche in Wuppertal habe die Verantwortung zur Ermöglichung und Entwicklung eines Gedenk- und Lernortes auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Kemna gerade darum übernommen, weil sie ein Versagen der damaligen evangelischen Kirche gegenüber den Inhaftierten im KZ Kemna sieht. „Die Verantwortung, die sich daraus für uns heute ergibt, haben wir von Anfang an öffentlich sehr deutlich gemacht.“
Die im WZ-Artikel zitierte Auffassung, dass im Blick auf die damals inhaftierten Kommunisten Opfer und Täter nicht klar zu unterscheiden seien, entspreche in keiner Weise der Position der evangelischen Kirche als Träger des Projektes zur Entwicklung eines Gedenkortes. Weiter heißt es: „Der Planungsprozess für die Entwicklung eines Gedenkortes auf dem Gelände und in den Gebäuden in Kemna liegt ausschließlich in der Verantwortung und Steuerung des evangelischen Kirchenkreises Wuppertal. Das Seminarprojekt der Bergischen Universität unter der Leitung von Frau Dr. Schrader steht damit in keiner Verbindung. Die Begegnungsstätte Alte Synagoge hat weder eine Planungsverantwortung für das Projekt noch kann sie dafür sprechen, sondern ist Partner in der Zusammenarbeit.“
Die Planungen erfolgten mithilfe eines Fachbüros. „Sie werden, wie wir es von Anfang an zugesagt haben, an Zwischenstationen der Konzeptentwicklung öffentlich transparent gemacht, den unterschiedlichen Partnern in der Erinnerungskultur in einem Beteiligungsverfahren vorgestellt und mit ihnen diskutiert, bevor es zu einem endgültigen Konzept und dessen Umsetzung kommt.“ In einem internen Prozess werde der Kirchenkreis die Vorgänge mit den verantwortlichen Beteiligten aufarbeiten und nötige Konsequenzen ziehen. Red