Weihnachtspause Die Stadt Wuppertal hat 20 Prozent Energie gespart

Wuppertal · Wegen der Dienstleistungen für Bürger soll es dieses Jahr eine kleinere Weihnachtspause geben.

Im Rathaus arbeiten während der Weihnachtspause nur Notdienste, die meisten Beschäftigten der Stadt haben frei.

Foto: Fischer, A. (f22)/Fischer, Andreas (f22)

Nach Weihnachten hat die Stadtverwaltung eine zweiwöchige Pause gemacht, um Energie zu sparen – in dem Winter, in dem ein Mangel drohte. Die meisten Ämter, Schwimmbäder, Bibliotheken und mehr blieben geschlossen. Nun liegen die Daten für 95 Prozent der städtischen Gebäude vor: Es seien rund 285 000 Kilowattstunden eingespart worden. Das entspricht dem Jahresverbrauch von etwa zehn Einfamilienhäusern (bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 25 000 Kilowattstunden für Wärme und 3000 für Strom).

Auch über die Weihnachtspause hinaus hat die Stadt versucht, Energie zu sparen. Das sei aber nicht in allen Bereichen möglich gewesen, berichtet das Gebäudemanagement: Zum Beispiel in Schulen und Kindertagesstätten seien keine einheitlich gelenkten Maßnahmen wie niedrigere Temperaturen erlaubt gewesen. Einige Einrichtungen haben trotzdem selbst Maßnahmen umgesetzt.

2022 wurden bei der Heizung im Vergleich zum Vorjahr acht Prozent Energie eingespart, wenn man das wärmere Wetter einrechnet; macht man das nicht, sind es 19 Prozent. Betrachtet man nur die Heizperiode von November 2022 bis März 2023, wurden rund 21 Prozent der Heizenergie gespart.

Drei Tage statt zwei Wochen
als Kompromiss für die Bürger

Die Einsparung sieht die Stadt als Erfolg – sie sieht aber auch, dass der Service für die Wuppertaler Bürger während der Weihnachtspause stark eingeschränkt war. Der Verwaltungsvorstand habe deshalb beschlossen, dass es in diesem Jahr eine kleinere Pause geben soll, berichtet Stadtsprecherin Martina Eckermann. Statt zwei Wochen am Stück machen die Ämter zwischen Weihnachten und Neujahr dicht, das sind drei Arbeitstage vom 27. bis zum 29. Dezember. Die Beschäftigten der Stadt nehmen an diesen Tagen Urlaub oder bauen Überstunden ab. „Die akute Bedrohung einer Gasmangellage mit den entsprechenden eindringlichen Appellen des Bundes, die 20-Prozent-Einsparung zu erreichen, sind inzwischen relativiert, sodass eine kleine ‚Weihnachtspause‘ den Kompromiss zwischen Energieeinsparung und Dienstleistungsangebot darstellt.“

Somit wird in diesem Jahr voraussichtlich weniger Energie gespart, denn im vergangenen Jahr wurden die Heizungen in den städtischen Gebäuden für mehrere Tage weitgehend heruntergefahren. „Für Wuppertal ist dieser Verzicht auf den gewohnten Bürgerservice über Weihnachten und Neujahr eine Premiere“, sagte Uwe Schneidewind damals. „Daher haben wir uns die Entscheidung nicht leicht gemacht. Ausschlaggebend war die Überzeugung, dass wir als Stadtverwaltung und größtes Unternehmen Wuppertals in dieser Energiekrise Vorbild sein und wirklich alle Möglichkeiten ausschöpfen müssen.“ Nun kommt es zu einer zweiten Auflage der Weihnachtspause, wenn auch in einer kleineren Form. Die Tage stehen schon fest. Welche städtischen Dienstleistungen und Ämtern dann genau betroffen sein werden, ist noch nicht bekannt.