Tierwelt Tod eines neugeborenen Elefanten im Grünen Zoo Wuppertal
Wuppertal · Eine Sektion des voll entwickelten Jungtiers und der Nachgeburt in der Pathologie in der Gießener Uniklinik für Veterinärmedizin wird zeigen, ob der genaue Todeszeitpunkt und eine spezifische Ursache ermittelt werden können.
Im Grünen Zoo Wuppertal hat Leitkuh Sabie am Samstag ein Jungtier zur Welt gebracht. Das Neugeborene wurde jedoch entweder tot geboren oder starb kurz nach der Geburt. Das geht aus einer Mitteilung des Zoos hervor. Durch die beachtliche Tragzeit der Elefanten von etwa 22 Monaten war die Geburt vom Team des Grünen Zoos lange erwartet worden. Routinemäßige Hormonmessungen hatten in der vergangenen Woche gezeigt, dass das Ereignis kurz bevorstand.
„Sabie hatte eine gute Schwangerschaft und war sehr fit“, berichtet Tierpfleger Filipe von Gilsa. Dass das Jungtier nicht überlebt hat, sei daher sehr unerwartet – und für das Tierpflegerteam sehr emotional. „Die Herde war einen Tag lang sehr aufgeregt und hat das Jungtier gesucht. Das hat sich wieder beruhigt.“ In der freien Wildbahn sei das Verhalten normal. Dort ziehe die Herde nach kurzer Zeit weiter.
„Das Jungtier hätte toll in die Herde gepasst. Die anderen hätten jemanden zum Spielen gehabt“, sagt Filipe von Gilsa. Zudem wäre es ein weibliches Tier gewesen, das bei der Herde hätte bleiben können. „Wir sind aber froh, dass es der Mutter gut geht“, so von Gilsa.
Für Leitkuh Sabie war es bereits die sechste Trächtigkeit. Das erfahrene Muttertier hatte im Zoo seit 2007 fünf gesunde Jungtiere zur Welt gebracht und aufgezogen. Ihre älteste Tochter Tika lebt ebenfalls in Wuppertal und ist im letzten Jahr zum zweiten Mal Mutter geworden.
Am frühen Morgen des 24. Juni setzten die Wehen ein und Sabie brachte nach wenigen Stunden im Kreise ihrer Herde ein Jungtier zur Welt. Das Tierpflegeteam konnte wenig später nur noch den Tod des Jungtiers feststellen. Eine Sektion des voll entwickelten Jungtiers und der Nachgeburt in der Pathologie der Gießener Uniklinik für Veterinärmedizin wird zeigen, ob der genaue Todeszeitpunkt und eine spezifische Ursache ermittelt werden können.
Im Rahmen der Erhaltungszucht bedrohter Tierarten seien solche Ereignisse äußerst bedauerlich. Dennoch gehörten sie zum Spektrum der Komplikationen, mit denen gerechnet werden muss, teilt der Zoo mit.
Mit der genetischen Gesundheit und der Zucht von Afrikanischen Elefanten beschäftigt sich der Zoo Wuppertal schon seit vielen Jahren. Mit 14 erfolgreichen Elefantengeburten, davon allein vier in den letzten vier Jahren, sei der Grüne Zoo Wuppertal auch weiterhin eine wesentliche Stütze der Erhaltungszucht für Elefanten. Eine weitere Schwangerschaft in der Herde ist aktuell nicht bekannt.