Rinke-Schätze für Wuppertal

Das Von der Heydt-Museum hat 13 Arbeiten von Klaus Rinke erworben.

Wuppertal. Für Gerhard Finckh muss die drei eine echte Glückszahl sein. Dafür gibt es (wen wundert’s) drei gute Erklärungen: 13 Arbeiten von Klaus Rinke gehören ab sofort zur Sammlung "seines" Von der Heydt-Museums - das Konvolut umfasst Werke aus drei Jahrzehnten und wurde von drei Sponsoren finanziert. Je ein Drittel der Summe, die laut Finckh "im mittleren sechsstelligen Bereich" liegt, übernehmen die Kunststiftung NRW, die Von der Heydt-Stiftung und die Staatskanzlei NRW.

"Bedeutende Werke haben ihren Preis - aber sie sind nicht überteuert", sagt Finckh, ohne konkreter werden zu wollen. Auch was die Herkunft der Installationen, Grafiken, Fotoserien und Bilder betrifft, bleibt er diplomatisch: "Die Arbeiten stammen aus einer Privatsammlung, die ursprünglich in Wuppertal zu Hause war. Der Sammler möchte anonym bleiben."

So viel darf aber verraten werden: Die Schätze werden am 9. November feierlich gehoben - in frisch restaurierten Räumen im zweiten Stock, in denen Finckh um 11.30 Uhr den Blick auf die neuen "Glanzlichter des Museums" freigibt, wie er schon jetzt schwärmt. Rinke selbst freue sich sehr, nun dauerhaft am Turmhof vertreten zu sein. "Er hatte ja ein Atelier in Haan und fühlt sich als halber Wuppertaler", so Finckh. "Er hat einen Brief geschrieben, weil er zur Vernissage nicht kommen kann - zeitgleich eröffnet er eine Ausstellung in Los Angeles."

Eine Tatsache, die Kultur-Staatssekretär Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff in seiner These bestärkt: "Er ist der berühmte Prophet, der im eigenen Land noch nicht die verdiente Würdigung erfährt." Das soll sich nun ändern. Wobei der Ankauf nicht das erste Zeichen ist, das das Museum setzt: Vor vier Jahren wurde der international renommierte Künstler, der inzwischen in Österreich und Kalifornien lebt, mit einer umfangreichen Ausstellung in Wuppertal geehrt. Grosse-Brockhoff hat deshalb nicht nur Geld dazugegeben, sondern spart vor allem auch nicht an Lob: "Das Von der Heydt-Museum ist eines der ganz großen und bedeutenden Häuser in NRW, wie wir sie nicht viele haben."