Laternen am Kreuz werden abgebaut
In den Herbstferien sollen 51 Masten entfernt werden. Eine andere Nutzung etwa für Windräder kommt offenbar nicht infrage.
Wuppertal. Vor sechs Jahren gingen am Sonnborner Kreuz die Lichter am Sonnborner Kreuz aus. Jetzt wurde an einem der Masten getestet, wie der Abriss funktioniert - in den Herbstferien sollen dann auch die restlichen 51 Stück dem Erdboden gleich gemacht werden.
Der Ort, wo sich im Wuppertaler Westen A46, A535, L418 und L74 treffen, war früher strahlend erleuchtet. Im Herbst 2010 lag das Autobahnkreuz erstmals gewollt im Dunklen. In einer siebenmonatigen Testphase wurde beobachtet, ob dort vermehrt Unfälle passieren, wie einige befürchteten.
Dies war jedoch nicht der Fall. Und so wurde bereits im Jahr 2011 beschlossen, dass die Lichter ausgeschaltet bleiben und die Masten „in den nächsten Monaten“ zurückgebaut werden sollen. Damit waren nicht alle Wuppertaler einverstanden. Sie argumentierten, dass die Lichtmasten mit den 656 Natriumdampfstrahlern ein wichtiges Gestaltungselement seien und bezeichneten das Sonnborner Kreuz gar als künftiges Baudenkmal.
Auch gab es Ideen, die Masten alternativ zu nutzen - beispielsweise Windräder auf den Spitzen in einer Höhe zwischen 30 und 55 Metern zu installieren. Mario Korte von Straßen NRW erklärt aber, dass andere Nutzungsmöglichkeiten der Masten nicht möglich seien, schon rechtlich nicht.
Es habe viele Überlegungen und Diskussionen darüber gegeben, wie ein Abriss am besten funktioniert, sagt Korte: „Das ist natürlich auch eine technische Herausforderung.“ Damit habe man sich Zeit lassen können, weil die Masten grundsätzlich niemanden stören. Aber weil die Erhaltung auch Geld koste, gebe es zum Abriss keine Alternative, sagt Korte.
Umso glücklicher sind er und seine Kollegen jetzt darüber, wie der Test-Abriss des ersten Mastes funktioniert hat: „Das ist gut gelaufen, genauso wie wir uns das vorgestellt haben.“ Man sei sogar schneller gewesen als ursprünglich geplant.
Somit steht dem Abriss der restlichen 51 Masten an dem Autobahnkreuz nun nichts mehr im Weg. Das soll in kürzester Zeit während der Herbstferien passieren, kündigt Korte an. „Dazu sind natürlich wieder kurzfristige Sperrungen oder Einschränkungen nötig, weil einige Masten nah an den Rändern der Fahrbahn stehen.“ Das wolle man aber immer während verkehrsschwacher Zeiten erledigt werden, stundenweise oder am Wochenende, um die Autofahrer möglichst wenig zu stören.
Der Rückbau der Masten erfordert einige Arbeitsschritte. Zunächst bauen Kletterer die Drahtkörbe mit der Beleuchtung an der Spitze ab. Dann wird durch den Mast ein Loch gebohrt, durch den ein Bolzen gesteckt wird. Dort kann eine Seilkonstruktion gespannt werden. Der ganze Mast wird kurz angehoben und unten abgesägt. Dann wird er von einem Bagger gehalten und immer weiter nach unten gelassen, während ein zweiter Bagger unten Stück für Stück abknabbert.