Wuppertal Mutter verärgert über Klinik
Wuppertal. Der kleine Eingriff bei ihrem 17-jährigen Sohn verlief gut. Aber über die Umstände dieser kleinen Operation im Helios-Krankenhaus ist Nadine Metz sehr verärgert: Mittags war der Eingriff angesetzt, aber der junge Mann wartete, nüchtern seit dem Aufstehen, bis zum Abend, bevor es dazu kam.
Zudem habe er, weil ein Transportdienst fehlte, halb angezogen über das Klinikgelände gehen müssen.
„Da fehlen mir die Worte“, empört sich die Mutter. Sie ärgert sich, dass weder ihr Sohn noch sie informiert wurden: „Man hätte mich jederzeit anrufen können. Aber nichts ist passiert, gar nichts.“
Das Heliosklinikum erklärt die Zeitverzögerung mit wichtigen Notoperationen, die vorgezogen worden seien. „Das ist manchmal nicht planbar“, erklärt Sprecher Jörn Grabert. Derzeit leide auch die Helios Klinik unter der Grippewelle: Es gebe mehr Patienten und wegen Erkrankungsfällen weniger Personal. Deshalb sei auch eine Transport-Servicekraft nicht gleich verfügbar gewesen. Dass der Junge zu Fuß übers Gelände laufe, statt im Bett gefahren zu werden, sei ein Angebot gewesen, um das Prozedere zu beschleunigen.
Professor Stephan Roth, Chef der operierenden Klinik, sagt: „Wir sind an dem Tag übergelaufen.“ Deshalb sei die geplante Operation immer weiter nach hinten verschoben worden. Der operierende Kollege habe am Ende des Tages freiwillig den Eingriff noch drangehängt, obwohl er nur noch Hintergrunddienst hatte. „Das fand ich großartig.“ Sonst wäre die OP verlegt worden.
Beim Thema Nüchternheit habe es aber tatsächlich einen Fehler gegeben. Denn der Eingriff geschah bei örtlicher Betäubung, der 17-Jährige hätte durchaus essen dürfen. „An welcher Schnittstelle da etwas schief gelaufen ist, weiß ich nicht.“ Sprecher Jörn Grabert sagt: „Da können wir nur um Entschuldigung bitten.“