Burgholz-Förster: Der „Vater“ nimmt Abschied

Förster Herbert Dautzenberg geht nach 40 Berufsjahren in den Ruhestand.

Cronenberg. Jedes Jahr zieht es Fachleute aus der ganzen Welt nach Wuppertal in den Staatsforst Burgholz. Hier stehen auf einer Fläche von 250 Hektar mehr als einhundert fremdländische Baumarten, darunter Laub- und Nadelbäume aus verschiedensten Kontinenten - asiatische Gehölze ebenso wie Mammutbäume aus Kalifornien. Dass aber auch viele Spaziergänger ihre Freude an diesen zum Teil riesigen Bäumen, aber auch an den exotisch anmutenden Gehölzen haben können, das ist im Wesentlichen das Verdienst eines Mannes: des Revier-Försters Herbert Dautzenberg. Nach fast 40-jähriger Tätigkeit im Staatsforst Burgholz ist er gestern in den Ruhestand verabschiedet worden.

Dautzenberg, gebürtiger Aachener, setzte in den vier Jahrzehnten das fort, was sein Vorgänger Heinrich Hogrebe begonnen hatte: den Versuch, die Besonderheiten der Fremdgehölze im bergischen Wald zu erforschen. In seiner langjährigen Tätigkeit unterstand Herbert Dautzenberg fünf verschiedenen Forstämtern, viermal gab es Forstreformen, zeitweise sahen er und sein Vorgänger sich von Naturschutz-Aktivisten wegen der Anpflanzungen heftig angefeindet.

So waren vor allem einige Glashäuser an der Friedensstraße, in denen aus nicht heimischen Samen kleine Setzlinge gezogen wurden, sehr umstritten. Doch Dautzenberg und seinen Mitstreitern ging es bei den Anpflanzversuchen um wissenschaftliche Erkundungen, etwa über das Wachstum oder den Stoffhaushalt der Bäume.

Beim Festakt zum Abschied von Herbert Dautzenberg bescheinigten zahlreiche Kollegen, Weggefährten und Politiker dem bescheidenen zweiten "Vater des Arboretums" eine ausgezeichnete wissenschaftliche Arbeit. Wie es weiter geht in "seinem" Burgholz, wird Dautzenberg auch als Ruheständler im Blick behalten - schaut er doch aus seinem Haus in der Friedensstraße direkt auf die Baumriesen, die er jahrzehntelang gepflegt hat. Übrigens: Seine Förster-Stelle ist bislang noch nicht besetzt.