"Christkind" Anna Schreiber wird Heiligabend 100 Jahre alt

Anna Elisabeth Schreiber wird heute 100 Jahre alt.

"Christkind" Anna Schreiber wird Heiligabend 100 Jahre alt
Foto: Andreas Fischer

Cronenberg. „Sie ist unser ganz persönliches Christkind“, lächelt Darka Schreiber (67). Gemeint ist Anna Elisabeth Schreiber, die am Heiligen Abend 2014 ihren 100. Geburtstag im Kreise der Familie feiert.

Ein ganzes Jahrhundert ist es her, als Anna Elisabeth Schreiber in Cronenberg das Licht der Welt erblickte. „Ich bin dort aufgewachsen und zur Schule gegangen“, erinnert sich das Geburtstagskind. Bis sie nach Elberfeld zog, dort die Handelsschule besuchte und Karl Schreiber kennenlernte, der bald darauf, am 12. Februar 1935, ihr Ehemann werden sollte. „Das war die schönste Zeit meines Lebens“, schwelgt Anna Elisabeth in Erinnerungen.

Gekrönt wurde das Glück, als im Oktober 1944 der gemeinsame Sohn Wolfgang Schreiber (heute 70 Jahre alt) geboren wurde. Allerdings in unsicheren Zeiten: Denn auf der Weltbühne führten die Großmächte des 20. Jahrhunderts den zweiten globalen Krieg. „Es war nicht leicht. Mein Vater befand sich in Russland in Gefangenschaft“, ergänzt Wolfgang Schreiber die Erzählungen. Nach Kriegsende sei der aber heil zurückgekehrt und erst viele Jahre später, 1986, verstorben. „Danach bin ich zurück nach Cronenberg gezogen“, verrät Anna Elisabeth Schreiber.

Darka Schreiber, Schwiegertochter von Anna Elisabeth Schreiber

Im Haus von Sohn Wolfgang und seiner Frau Darka konnte die heute 100-Jährige, die viele Jahre kaufmännische Angestellte bei einem Lebensmittelgroßhändler war, eine eigene Wohnung beziehen.

„Wir haben ein sehr gutes und inniges Verhältnis“, erklärt Darka Schreiber, die sich um die Versorgung und Pflege ihrer Schwiegermutter in den vergangenen zehn Jahren gekümmert hat. Bis es schließlich vor gut drei Jahren in das Altenheim an der Oberen Lichtenplatzer Straße ging. Hobbys? „Ich bin mein Leben lang gewandert und zu Fuß unterwegs gewesen“, sagt Anna Elisabeth Schreiber, die niemals einen Führerschein gemacht hat.

„Außerdem habe ich immer gerne mit dem Ball gespielt“, fügt sie hinzu und schmunzelt: „In der Tanzschule hat es mir auch gefallen.“ Denn da habe sie häufig mit ihrem Tanzlehrer geflirtet.