Heimat für alte Pflanzensorten

Der Verein Bergische Gartenarche öffnet seinen Erhaltergarten.

Foto: Stefan Fries

Südhöhen. Der Erhaltergarten der Bergischen Gartenarche ist eröffnet. Am vergangenen Freitag wurden die ersten Beete vorbereitet. Der Verein hat sich zum Ziel gesetzt, dort Gemüsepflanzen, Kräuter und andere Nutzpflanzen, die nicht mehr im Handel erhältlich sind, zu bewahren und zu vermehren.

Einziges Kriterium für die Aufnahme in die Gartenarche: Die Pflanzen müssen seit mehr als 50 Jahren Teil der Geschichte des Bergischen Landes sein. „Wir möchten die Pflanzen aus der Region erhalten“, sagte Helmut Leopold. Und genau das soll im neuen Erhaltergarten geschehen. Auf dem Gelände der Station Natur und Umwelt an der Jägerhofstraße hat der Verein nun ungefähr 130 Quadratmeter anvertraut bekommen.

Noch wachsen auf den Beeten Gräser und anderes Unkraut. „Im vergangenen Herbst wurden die Beete mit der Motorhacke gepflügt. Da sah es noch besser aus“, meinte Leopold. Jetzt ist mühsame Handarbeit gefragt. Die Beete müssen vor der Einsaat umgegraben werden.

Die Bergische Gartenarche wurde im Dezember 2014 gegründet und hat derzeit 22 Mitglieder. Bis jetzt konnten sie ungefähr 260 verschiedene Pflanzen aufspüren und davor bewahren, in Vergessenheit zu geraten — darunter auch viele Heil- und Gewürzkräuter sowie etliche Wildpflanzen. Erst kürzlich unterstützte die Bezirksvertretung Elberfeld den Verein mit 600 Euro. Mit dem Geld konnten für den neuen Garten dringend benötigte Geräte und Werkzeuge angeschafft werden.

Der Erhaltergarten ist als Gemeinschaftsgarten angelegt. Wer mitmachen möchte, ist herzlich willkommen. Zur Verbreitung der seltenen Pflanzen gibt der Verein auf Pflanzentauschbörsen Samen aus seinem Sortiment aus. Wer sie mit nach Hause nimmt, übernimmt für die Pflanze eine Patenschaft. Das heißt, dass die Pflanzen — neben dem möglichen Verzehr — auch genutzt werden sollen, um neue Samen zu gewinnen. Von denen erhält die Gartenarche einen Teil zurück.

Die Gartenarche kooperiert zudem mit dem Botanischen Garten. Dort wird bald ein Schaubeet angelegt, mit dem die Besucher über die Vielfalt der regionalen Gemüsesorten informiert werden sollen.