Ingeborg Alker: „Ich werde mich weiter einmischen“

Die langjährige Bezirksbürgermeisterin zieht sich aus der Politik zurück.

Cronenberg. Wer sie kennt, hat es gemerkt. Ingeborg Alker war gerührt, verbarg ihre Gefühle jedoch hinter freundlichem Lachen, als der Blumensegen einsetzte und die Laudatoren sich in Lobeshymnen zu übertreffen versuchten. Mit der letzten Sitzung der ausgelaufenen Legislaturperiode trat Cronenbergs beliebte Bezirksbürgermeisterin in den bedingten kommunalpolitischen Ruhestand.

Bedingt deshalb, weil die Dame, der man zwischen Küllenhahn im Norden und Hintersudberg im Süden großen Respekt entgegenbringt, offen ankündigte: "Ich werde mich weiterhin einmischen." Deshalb auch wohnte der Tatsache, dass ihre Verabschiedung in der Kantine des Altersheims am Ehrenmal stattfand, keine tiefere Symbolik inne.

Seit 1999 stand Ingeborg Alker dem Bezirksparlament vor. Mit ihrer verbindlichen Art und ihrer ausgeprägten Abneigung gegen lange und nebulöse Redebeiträge, dabei stets bestens informiert, gelang es der CDU-Politikerin, die BV-Sitzungen zu straffen. "Ich hasse Blabla. Wer schwafelt, hat bei mir schlechte Karten."

Mit dieser Einstellung machte die sozial engagierte, zuletzt mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnete langjährige Leiterin der DRK-Bereitschaft Cronenberg aus der einst als "Frikadellenparlament" belächelten Bezirksvertretung ein effektiv und zielgerichtet arbeitendes Gremium zum Wohle der Südhöhen.

Die Fraktionen ließen daher zum Abschied Blumen sprechen, und BV-Alterspräsident Helmut Hannert lobte neben Alkers Sachverstand und Fingerspitzengefühl ihre Fairness gegenüber Andersdenkenden. Ihr designierter Nachfolger Michael von Wenczowsky dankte im Namen des Bürgervereins Hahnberg-Cronenfeld und Mundartpoet Edwin Markert gab ihr zu Ehren ein sehr persönliches Gedicht zum Besten. Schließlich intonierte zum Finale der Amtszeit von Ingeborg Alker der Cronenberger Polizist und Musiker Hans Heimes auf dem heimeigenen Klavier flotte Abschiedsmelodien, darunter den bekannten Gospel "Amazing Grace".