Am Dönberg übernimmt die Kunst das Kommando
Künstler aus dem Stadtteil stellen sich ganz unkonventionell vor.
Dönberg. Pastor Eckhard Fröhmelt hat es bei seinen Hausbesuchen auf dem Dönberg festgestellt: Dort leben viele Künstler, kreative Menschen, manche stellen aus, andere schaffen im Verborgenen. Allen sollte man eine Plattform geben, meint der Pfarrer. Bald ist es soweit. Am 15. und 16. November findet im evangelischen Gemeindehaus eine Ausstellung von 15 Dönberger Künstlern, die sich inzwischen Künstler-Kolonie nennen, statt.
Schon im Vorfeld wollen sie sich präsentieren. 15 Geschäfte, Geldinstitute und Praxen stellen ihre Schaufenster zur Verfügung, in denen die Künstler ihr Arbeiten. Thema ist der Mensch. Ob als Akt oder als winzige Figur vor einem hohen Berg, die Menschen-Motive sind so unterschiedlich wie die Künstler.
"Die Werke zum Thema Mensch in den Schaufenstern sollen das Interesse der Dönberger an unseren Arbeiten wecken", sagt Yvonne Lutterkordt, die zwei Bilder im Schaufenster des Blumengeschäfts Stielwerk an der Höhenstraße präsentiert. Das Geschäft liegt ihr besonders. Lutterkordt ist in den Niederlanden aufgewachsen und findet in dem Laden mit den alten Möbeln und der Dekoration Ähnlichkeiten mit den Geschäften von Nunspeet am Veluwemeer.
15 Künstler, verschiedene Stilrichtungen. Acrylbilder werden ausgestellt, aber auch Encaustic- bilder, die mit heißem Wachs gemalt werden, Ulla Mestel präsentiert diese Stilrichtung, ihr Mann Manfred malt in Acryl. Ina Fiona Leber stellt Skulpturen und Objekte aus.
"Wir haben noch viel vor", sagt Yvonne Lutterkordt. Zum einen sei natürlich die Künstlerkolonie Worpswede ein großes Vorbild. "So etwas auf dem Dönberg zu schaffen, das wäre es", sagt die Künstlerin. Man orientiere sich auch am Kunstmarkt auf dem Ölberg. "Wir haben viele Ideen", sagt Ina Fiona Leber, "ein Kunstmarkt gehört dazu". Die Dönberger Künstler streben wechselnde Ausstellungen an, ein geeigneter Raum dafür wird allerdings noch gesucht. Werden nun Menschen in den Dönberger Schaufenstern präsentiert, so ist das Thema der zweitägigen Ausstellung im November offen.