Bienen halten Familie Brunner auf Trab
Marcus Brunner hat seine Töchter schon für die Imkerei begeistert.
Katernberg. „Ich finde es immer wieder faszinierend, wie gut so ein Bienenstaat organisiert ist.“ Von klein auf begeistert sich Marcus Brunner für Bienen. Schon als 16-Jähriger lieh er sich alle Bücher zum Thema in der Bücherei aus. Neue Nahrung bekam sein Interesse, als er ins Elberfelder Märchenviertel zog, wo schon ein Imker tätig war.
Vor vier Jahren entschloss sich der 47-jährige Chemie-Ingenieur schließlich, selbst Bienenvölker anzuschaffen. „Wenn man einmal in ein Bienenvolk hineinguckt, ist es passiert“, sagt er voller Enthusiasmus. Zwei Ableger bekam der Familienvater mitten im Sommer — also zu einer Zeit, in der Bienenvölker vor allem Arbeit machen, aber keinen Honig mehr geben. „Ich habe beide gut durch den Winter gebracht“, erzählt der Imker stolz.
Er schaffte sich Beuten an — Bienenkästen aus Styropor — Imkerkleidung, Rauchpfeife und eine Honigschleuder. „Die ganze Garage steht voll“, sagt Ehefrau Bianca, die das Hobby ihres Mannes mitträgt und fleißig beim Schleudern und Abfüllen des Honigs hilft. Auch die beiden Töchter Lena (10) und Jule (8) haben bereits ihre eigenen Völker. Die Lage am Wohnviertel mit den vielen Blumen und Obstbäumen ist für die Bienen ideal: „Hier haben die Bienen ein optimales Umfeld“, freut sich Brunner. Bisher sei auch noch kein Volk im Winter umgekommen.
Mindestens einmal pro Woche besucht Brunner seine Bienen, die einige Hundert Meter entfernt auf einer Wiese stehen. „Man muss mit der Natur arbeiten und sich nach ihr richten.“ Wenn es am Wochenende regnet, muss der Imker seine Arbeiten nach Feierabend erledigen. Sechs Wirtschaftsvölker plus einige Ableger betreut er derzeit. Zweimal im Jahr erntet er den Honig, rund 20 Kilogramm pro Volk. Die Honiggläser verkauft er an Freunde und Bekannte sowie über einen Gemüsehändler.
Zurzeit steckt der Imker in den Vorbereitungen für den Winter: Die Völker müssen genügend Futtersirup bekommen, damit sich die Winterbienen nicht so abarbeiten müssen. Denn diese leben — anders als die kurzlebigen Sommerbienen — vom Herbst bis zum Frühjahr.