Historisches Schätzchen Der Wandzierbrunnen ist fertig restauriert
Das Schmuckstück wird am 25. September eingeweiht. Noch ist es aber verhüllt.
Südstadt. Nach mehr als drei Jahren Sponsorensuche und Restaurierungsarbeit steht die Einweihung des Brunnens an der Kölner Straße nun kurz bevor. Bis zur Eröffnung am 25. September seien nur noch letzte Arbeiten zu machen, sagt Ralph Hagemeyer, Vorsitzender des Bürgervereins Elberfelder Südstadt. Derzeit verdeckten noch Bretter den Brunnen — aus Sicherheitsgründen. Denn noch fehle das Schild „Kein Trinkwasser“ mit der Ergänzung „Bitte Brunnenwasser sauber halten“, sagt Hagemeyer. In Abstimmung mit dem Denkmalamt lässt der Bürgerverein das Schild derzeit noch anfertigen.
Ansonsten sei der Brunnen fast vollständig wiederhergestellt. Damit wird am 25. September ein langer Prozess zu Ende gehen, in dem sich viele Bürger engagiert haben. Den Anfang machte ein Bürger, der den Brunnen unter allerlei Gestrüpp entdeckte. Von Anwohnern erfuhr auch Ralph Hagemeyer, Vorsitzender des Bürgervereins Elberfelder Südstadt, von der Existenz des Brunnens. Er habe sich auf Sponsorensuche begeben — und als er genügend Geld gesammelt hatte, begann im Mai 2017 die rund 20 000 Euro teure Sanierung.
Eine Sanierung, die Hagemeyer immer aus nächster Nähe begleitet hat. Ein großer Moment sei für ihn die Funktionsprüfung der neu eingebauten Pumpe gewesen. „Es war das Tollste, zu merken, dass er sofort funktionierte“, erinnert sich Hagemeyer begeistert. Der Vorsitzende des Bürgervereins hofft, dass die Pumpe nun lange ihren Dienst tun wird.
Ein großer Teil der Sanierungsarbeiten bestand aus der Restaurierung des Gesteins, aus dem der Brunnen besteht. Steinmetz Gregor Rasch hat dafür einiges an Arbeit investiert. Vor allem das Auseinanderbauen des Brunnens sei sehr aufwändig gewesen. Die größten Steinblöcke hätten mit einem Kran angehoben werden müssen. „Der schwerste Block wog bestimmt zwei Tonnen“, schätzt Rasch. Zu 80 Prozent habe man den Brunnen auseinandergenommen, die 40 bis 50 Steine gereinigt und restauriert, im schlimmsten Fall erneuert. Einige schwere Blöcke wurden vor Ort bearbeitet, einige in der Werkstatt. Der Stein sei zum Teil stark verwittert gewesen, einige Teile waren verschwunden, sagt Rasch. „Ich habe aber darauf geachtet, so viel wie möglich an altem Bestand zu erhalten.“ Man solle ruhig sehen, dass der Brunnen restauriert wurde. „Das macht doch seinen Charme und seine Optik aus.“
Der Steinmetz, der auch als Sachverständiger für öffentliche Einrichtungen aktiv ist, hat die Restaurierung des Brunnens jedenfalls aus Überzeugung übernommen. „Es ist schön, daran zu arbeiten und hinterher ein fertiges Produkt zu sehen“, sagt Rasch. Naturstein und alte Gemäuer haben es ihm angetan. So habe er auch schon Restaurierungsarbeiten an der Stadthalle und dem Rathaus übernommen.