Politik setzt sich für Erhalt der Skulpturen ein

CDU und SPD beantragen Verlängerung für das „5-Nischen-Projekt“ auf dem Bahnhofsvorplatz.

Foto: Stefan Fries

Vohwinkel. Seit Herbst 2015 sorgen sie am Vohwinkeler Bahnhof für Aufsehen und angeregte Diskussionen. Fünf große Skulpturen stehen in den freigelegten Wandnischen auf der Westseite des Vorplatzes. Gestaltet hat sie der Vohwinkeler Bildhauer Eckehard Lowisch. Doch die Zeit für die auf zwei Jahre ausgelegte Dauerausstellung läuft demnächst ab. Bisher ist eine langfristige Finanzierung ungeklärt. Daher haben SPD und CDU Fraktionen einen gemeinsamen Antrag in die Sitzung des Kulturausschusses am vergangenen Mittwoch eingebracht.

„Wir streben an, dass das ‚5-Nischen-Projekt’ von Eckehard Lowisch auf dem Bahnhofsvorplatz in Vohwinkel erhalten bleibt“, erläutert Bürgermeisterin Ursula Schulz, kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion. „Es wäre schade für den Wuppertaler Westen, wenn dieses Projekt wegfallen würde“, findet auch der Vohwinkeler Bezirksbürgermeister und SPD-Stadtverordnete Heiner Fragemann. „Die Skulpturen in den Nischen verwandeln den Platz in eine öffentliche Ausstellungsfläche und bilden zudem eine Verbindung zu der Kunst-Station im Bahnhofsgebäude“, erläutert Fragemann. Er äußert die Sorge, dass der Künstler die Skulpturen nach Ende der Ausstellung verkaufen könnte. Daher soll die Stadt jetzt Finanzierungsmöglichkeiten prüfen. Dazu gehört auch die Suche nach Sponsoren.

Im Zusammenhang mit dem Antrag strebt die Politik zudem eine Versetzung des Wartehäuschens vor den Skulpturen an. Das ist allerdings weiter schwierig, da dann möglicherweise VRR-Fördermittel für den vor einigen Jahren erfolgten Umbau des Bahnhofsvorplatzes zurückgezahlt werden müssten. Im Kulturausschuss wurde eine Entscheidung zum Thema vertagt. Gleichwohl begrüßt der Künstler ausdrücklich den Vorstoß der Politik. „Dass es zu einem gemeinsamen Antrag der Fraktionen von SPD und CDU im Kulturausschuss der Stadt Wuppertal gekommen ist, bedeutet mir viel und ich freue mich sehr über diese große Akzeptanz“, sagt Eckehard Lowisch. „So denke ich, mit dem ,5-NischenProjekt’ einen wirksamen Beitrag geleistet und einen frischen Impuls zum Thema Kunst im öffentlichen Raum in unserer Stadt gegeben zu haben“, ergänzt Lowisch.

Ein Abbau der Skulpturen sei vorerst nicht zu befürchten. „Ich habe die Kunstwerke ja gerade für diesen Bereich geschaffen“, betont der Bildhauer. Allerdings handele es sich um eine Leihgabe, die es langfristig nicht zum Nulltarif geben könne. „Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun“, sagt Eckehard Lowisch. Er hatte die Skulpturen auf eigene Kosten für die Dauerausstellung hergestellt. Lediglich für die Betonsockel und das Aufstellen gab es Sponsorenbeiträge, vor allem von der Dr. Werner Jackstädt Stiftung. Beim Thema Wartehäuschen bleibt Eckehard Lowisch realistisch. „Mir ist natürlich klar, dass die Verlegung schwierig ist“, räumt er ein. Gleichwohl wünscht Lowisch sich weiterhin eine freie Sicht auf das „5-Nischen-Projekt“.