Schüler schauen künftig ins Weltall
Pina-Bausch-Gesamtschule kooperiert mit dem Galileum in Solingen.
Vohwinkel/Solingen. Hier soll die faszinierende Welt der Sterne lebendig werden. Das Solinger Galileum ist das erste Planetarium in einem stillgelegten Kugelgasbehälter. Seit Mitte 2016 laufen die Arbeiten an dem ehrgeizigen Projekt. Es soll möglichst bis Ende des nächsten Jahres fertig werden. Mit dem Zug sind es nur zehn Minuten von Vohwinkel nach Solingen-Ohligs. In Sichtweite des dortigen Bahnhofs feiert das Galileum gerade Richtfest. Eingeladen waren dazu auch Vertreter der Pina-Bausch-Gesamtschule Vohwinkel. Mit gutem Grund: Derzeit werden die Weichen für eine enge Kooperation zwischen der Schule und dem künftigen Planetarium gestellt.
„Wir freuen uns schon sehr darauf“, sagt Schulleiter Jörg Merbecks. Der Entwurf für einen Kooperationsvertrag sei bereits erstellt worden. „Die Naturwissenschaften haben bei uns einen wichtigen Stellenwert, daher sind außerschulische Lernstandorte wichtig“, erläutert Merbecks. Mit dem Galileum könnten praktische Erfahrungen den Unterrichtsstoff ideal ergänzen. Es soll langfristig ein fester Teil des Lehrplans werden. „Der relativ kurze Weg von Vohwinkel nach Solingen-Ohligs ist dabei natürlich ein weiterer Vorteil“, sagt der Schulleiter.
Umgekehrt ist die Zusammenarbeit auch für das Galileum interessant. Die Gesamtschule verfügt über ein professionell ausgestattetes Tonstudio. Dort können Musik und Sound für das Programm des Planetariums produziert werden. Wichtig ist zudem der finanzielle Aspekt. Das Galileum mit einem Investitionsvolumen von mehr als sieben Millionen Euro wird gemeinsam mit der Bergischen Struktur- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft und der Stadt Solingen realisiert. Fast fünf Millionen Euro Landesmittel fließen in den Bau.
Das Galileum soll ein Leuchtturmprojekt im gesamten Bergischen Städtedreieck sein. Für eine entsprechende Förderung sind Kooperationspartner außerhalb Solingens Voraussetzung. Das bestätigt auch Frank Lungenstraß, Vorstandsmitglied der Walter-Horn-Gesellschaft. Diese betreibt die Solinger Sternwarte und verantwortet auch den Neubau in Solingen-Ohligs. „Es war von Anfang an klar, dass wir uns als bergisches Projekt mit einer regionalen Vernetzung verstehen“, betont Lungenstraß. Auch er sieht die Kooperation mit der Nachbarstadt äußerst positiv. Dafür müsse es aber einen ausreichenden Vorlauf geben. „Daher ist es sinnvoll, dass wir jetzt schon überlegen, wie die spätere Zusammenarbeit aussehen könnte“, sagt Frank Lungenstraß.
Der Kontakt bestehe bereits seit anderthalb Jahren. Bildungsbezogene Angebote seien besonders wichtig, um das Galieum später mit Leben zu füllen. Für Anfang 2018 sind erste Besuche der Walter-Horn-Gesellschaft an der Gesamtschule geplant. Ob Planetarium und Sternwarte unter einem Dach tatsächlich Ende des nächsten Jahres an den Start gehen können, steht allerdings noch nicht fest. Der Zeitplan ist eng. „Wir geben uns große Mühe, um pünktlich eröffnen zu können“, betont Frank Lungenstraß. ebi
galileum.de