Ideenpreis: Eine Schlafmütze für das Nickerchen im Zug

Geld für mobile Behausung, Freizeithandschuh und Schlafkapuze.

Wuppertal. Die erste Runde des ersten Bergischen Ideenpreises ist Geschichte - und statt der erhofften zehn Ideen landeten gleich 31 bei der Bergischen Entwicklungsagentur. Zum Wettbewerb unter dem Motto "mobiles Leben" wurden jetzt die Preise in dem von EU und NRW geförderten Projekt Think Tank vergeben. Und wie die Projektleiter Mira Stock und Oliver Francke berichten, haben sie für einige Produktideen bereits Produzenten aus der Region im Visier.

Ein Preisgeld von 4000 Euro sowie weitere 15.000 Euro für Forschung und Entwicklung gehen an das Wuppertaler Unternehmen Lobomob. Mohamed Fezazi, Volker Hofmann und Antonio Pinca (alles ehemalige Studenten der Bergischen Uni) haben vor zwei Jahren bereits mit ihrem Schwester-Unternehmen Rentapneu und den aufblasbaren Messe-Pavillons den Wuppertaler Wirtschaftspreis in der Kategorie Jung-Unternehmen des Jahres gewonnen. Nun wurden sie für aufblasbare Module ausgezeichnet, die als mobile Behausung sowohl im Bereich Tourismus als auch in Katastrophengebieten einsetzbar sind.

4000 Euro Preisgeld und 15.000 Euro für die Weiterentwicklung gingen auch an den Wuppertaler Studenten Hannes Harms. Sein intuitives Bedienungskonzept für Smartphones und i-pods beim Wintersport hat womöglich das Potenzial für etliche weitere Anwendungen. Es geht um einen elastischen und hochbelastbaren Handschuh, mit dem sich die Elektronikgeräte über bestimmte Bewegungen steuern lassen.

2000 Euro Preisgeld erhielt die ebenfalls im Fachbereich Industrial Design studierende Simone Wittmann. Sie hat im Zuge ihrer Diplomarbeit "Schlafen in der Öffentlichkeit" das so genannte NapCap ersonnen. Das taugt zum Schlafen in öffentlichen Verkehrsmitteln und soll laut Beschreibung "Reisenden die Sicherheit, Geborgenheit und Gemütlichkeit des eigenen Bettes vermitteln. Es besteht aus einer Kapuze, die so gepolstert ist, dass man sich bequem an Fensterscheiben lehnen kann."

Die weiten Schnittformen erlauben es, dass sich der Anwender "von der Umwelt abschirmen, in den Schal einwickeln und sich so ein privaten Kokon schaffen" kann. Dazu gehören Bluetooth-Kopfhörer, über die zum Einschlafen Musik gehört oder zum Aufstehen der Handy-Wecker zu vernehmen ist. Ein Clou: Das Gepäck schlägt über ein Blootooth-Schloss Alarm, wenn es vom schlafenden Besitzer entfernt wird. Die Entwicklung ist bereits so weit fortgeschritten, dass hier kein Forschungsgeld notwendig ist.

Für ihre Leistung bei der Umsetzung einer lokal spezifischen Aufgabe erhielten zudem die Studenten Dirk Hessenbruch, Philipp Goeder, Andrea Schöllgen und Renke Thye (alle Industrial-Design) einen Sonderpreis - und zwar für den Designentwurf zur Neugestaltung der Schwebebahn.