Mit ihrem Antrag, den alten Ratsbeschluss zur Nichtbebauung der Böhler Wiese zu erneuern, ist die Grünen-Fraktion nun im Stadtrat gescheitert. Als Signal hat dies das Anliegen aber wohl noch gestärkt: Andere Fraktionen bekundeten zwar, ihre Meinung in der Sache bereits geäußert zu haben, versprachen indessen aber auch, weiterhin fest zu ihrem Wort stehen zu wollen.

Servet Köksal (SPD-Fraktion) sagte: „Wir lehnen eine Bebauung ab. Das haben wir 2019 beschlossen. Das bleibt auch so.“ Man dürfe die Anwohner jetzt nicht mit derlei Anträgen verunsichern. Karin van der Most (FDP) warf den Grünen sogar Panikmache und Verbreitung falscher Behauptungen vor. Bernhard Sander (Fraktion Linkes Bündnis Wuppertal) fand hingegen: „Wir sollten unsere Beschlüsse von Zeit zu Zeit auffrischen, um sie zu bekräftigen.“ Gerd-Peter Zielezinski (Linke) ergänzte, eine Bekräftigung des Beschlusses werde die Anwohner beruhigen. „Wir wollen Sicherheit haben. Das kostet uns nur ein Fingerheben“, so Paul Yves Ramette (Grünen-Fraktion). Oberbürgermeister Uwe Schneidewind hatte bereits im Vorfeld der Sitzung öffentlich gegen eine Bebauung am Böhler Hof Stellung bezogen. „Wir begrüßen diese klaren Stellungnahmen, werden die Entwicklung und die Aktivitäten des Investors aufmerksam beobachten und uns weiter dafür einsetzen, dass diese für Wuppertal wichtige Fläche aus dem Regionalplan gestrichen wird, damit die Spekulationen um die Böhler Wiese nicht wieder neu entflammen. Hierzu stehen wir im Austausch mit verschiedenen Umweltverbänden und Bürgervereinen, die eine Bebauung der Böhler Wiese ebenfalls ablehnen“, so Regine Quinke als Sprecherin der IG Böhler Hof/Am Freudenberg gegenüber der WZ.