Comic Engels’ Leben in Comic-Form
Wuppertal · Der Wuppertaler Verlag „Edition 52“ zeigt auf 154 Seiten einen Querschnitt durch das Leben des Stadt-Sohns.
Zum 200. Geburtstag ganz frisch aus der Druckerpresse: Der Wuppertaler Verlag „Edition 52“ veröffentlicht ein Buch über den Sohn der Stadt Friedrich Engels in spezieller Form. Er gibt nationalen und internationalen Comickünstlern eine Plattform, verlegt Graphic Novels und Humor-Comics, Sondereditionen und Artbooks. In „Engels – Unternehmer und Revolutionär“ begegnet dem Leser Friedrich Engels als Comic-Figur.
Das Leben des 1920 in Barmen geborenen Sozialisten und Unternehmers wird in dem biografischen Historien-Comic mit all seinen Facetten gezeigt. Sozialist und Lebemann zugleich, aus einem pietistischen Elternhaus kommend zum Fürsprecher der Arbeiterklasse sich entwickelnd, ein Idealist, der die Ökonomie als Antwort auf gesellschaftliche Fragen entdeckt. Mit all seinen Widersprüchen als Persönlichkeit, Vordenker und Kind seiner Zeit zeigt der 154 Seiten starke Band einen Querschnitt durch sein Leben. Beginnend mit Unruhen im Elberfeld 1849, bei denen der junge Matthias Buchmüller als eines von drei Opfern sein Leben lässt und gleichzeitig in Köln der junge Engels in der Redaktion der „Neuen Rheinischen Zeitung“ tätig ist, wo er Karl Marx zum ersten Mal begegnen soll, werden immer wieder die Zeit- und Ortsebenen gewechselt, soziale und politische Brennpunkte thematisiert.
Mit 16 Jahren enden Kindheit und Jugend, Engels muss das Gymnasium in Elberfeld verlassen und in Bremen eine kaufmännische Lehre beginnen. Er lernt die ökonomischen Grundregeln der Weltmärkte kennen und ist neben Kaufmann auch revolutionär gesinnter Journalist. Die in schwarzweiß gehaltenen, ausdrucksstarken Illustrationen von Christoph Heuer ergänzen sich durch informative Dialoge und historische Erklärungen zu den einzelnen Kapiteln. Ein alphabetisches Verzeichnis der historischen Personen erleichtert die Zuordnung. Viel Information gut les- und nachvollziehbar dargeboten.
Der Leser folgt Engels nach England und lernt mit ihm das soziale Elend der Arbeiterschaft kennen. Hier verliebt er sich in die junge Irin Mary Burns. Er erlebt 1848/49 mit Marx Schauplätze der Revolution in Frankreich und dem deutschen Bund, gemeinsam veröffentlichen sie das „Manifest der Kommunistischen Partei“. Nach dessen Tod steht er an der Spitze der Marxistischen Bewegung und beschäftigt sich gegen Ende seines Lebens mit der wissenschaftlichen Frage nach der Vereinbarkeit von Industrie und Natur. Engels Leben zwischen dem frommen Wuppertal, den Slums von Manchester und der gehobenen englischen Gesellschaft war die Basis seiner Philosophie, deren Folgen die Welt verändert haben.
Der Epilog schlägt den
Bogen in die heutige Zeit
Autoren des Comics sind Christoph Heuer, Fabian W.W. Mauruschat und Uwe Garske. Der Epilog „Vorwärts“ von Garske schlägt den Bogen zur heutigen Problematik der Ausbeutung, von den Textilfabriken in Bangladesch, Kinderarbeit in Indien oder dem Kongo bis zu den Maquilas in Lateinamerika.