Meinung WZ-Kommentar zu „Bahn-Rückreise wird zum Horrortrip“: Vermeidbarer Horrortrip

Wuppertal · Man kann der Bahn die technischen Defekte nicht vorwerfen - was aber nicht geht ist die Falschinformation.

christian.toeller@wz.de

Foto: ANNA SCHWARTZ

Die Vorstellung, in einem Aufzug stecken zu bleiben, ist für viele Menschen der reinste Albtraum. Für einen 39-Jährigen, der auf den Rollstuhl angewiesen ist, war es jedoch die Tatsache, dass er gar nicht erst in den Aufzug reinkam – weder am Hauptbahnhof noch am Bahnhof Oberbarmen. Für ihn entwickelte sich die Sache zum Horrortrip, musste er doch stundenlang warten, bis Hilfe kam und er endlich vom Bahnhof wegkam. Sein Ärger über die Deutsche Bahn ist sicherlich verständlich. Keiner, der so eine Erfahrung noch nicht mitgemacht hat, kann wohl nachvollziehen, welche Ängste man dabei durchsteht. Doch auch die Deutsche Bahn ist nun einmal nicht vor technischen Defekten oder Wasserschäden gefeit. In dieser Nacht sind sehr viele unglückliche Dinge zusammengekommen. Man kann der Bahn die technischen Defekte nicht vorwerfen; auch darf man ihr ruhig glauben, wenn sie versichert, die defekten Aufzüge so schnell wie möglich reparieren zu lassen. Was jedoch nicht geht, ist die Falschinformation, die der 39-Jährige erhalten hat: Er solle zum Bahnhof Oberbarmen fahren, denn da würde der Aufzug funktionieren. Was er eben nicht tat. Das müssen die Mitarbeiter der Hotline der Bahn wissen. An dieser Stelle ist nicht sorgfältig genug gearbeitet worden. Dieser Horrortrip wäre durchaus vermeidbar gewesen.