Meinung WZ-Kommentar zum Baustellenspaziergang: Steine und Geschichte(n)
Wuppertal · Was passiert eigentlich mit den Steinen, die aufgrund der Fernwärmeleitung weichen müssen?
Warum nicht die alten Steine an Interessierte verkaufen? Was eine Teilnehmerin der Führung zu den Baustellen der Elberfelder Innenstadt eher scherzhaft gemeint hat, zeigt aber ein Bedürfnis: Noch immer ist für viele nicht greifbar, was die Archäologen in der Erde der Elberfelder City finden und welche Bedeutung es hat. Ein Stein zum Mitnehmen würde dabei helfen.
Die Steine, die in der Erde bleiben, sollten natürlich nicht verteilt werden. Aber was passiert eigentlich mit denen, die der Fernwärmeleitung weichen müssen? Kommen sie ins Museum? Welches? Oder in ein Depot? Bevor sie als Schutt auf der Deponie landen, könnten sie besser als Souvenir Geld in die Stadtkasse und mehr Anschauung für die Bürger bringen. Und möglicherweise würden sogar Kopien aus Kunststoff Interessenten finden. Ähnlich hilfreich wäre eine Glasplatte über der einen oder anderen Grube.
Wichtig ist dazu jeweils die Geschichte, die den Steinen eine Bedeutung gibt – ob sie nun von der Burg oder einem anderen Gebäude stammen. Deshalb, liebe Archäologen, bitte erzählt dieser Stadt die Geschichte(n), die Ihr in den Steinen lest. Malt uns ein Bild vom Leben unserer Vorfahren. Damit wir die Baustelle einerseits und die Vergangenheit andererseits besser be-greifen – vielleicht auch mit Hilfe von Steinsouvenirs und/oder Sichtfenstern.