Shuffleboard bei den „Alter-nativen“ in Tönisvorst Zwölf Holzscheiben bringen Spiel und Spaß

Tönisvorst · Einmal in der Woche stehen im Café des Tönisvorster Seniorenhilfe-Vereins „Alter-nativen“ runde Holzscheiben im Mittelpunkt. Es wird Shuffleboard gespielt. An wen sich das Angebot richtet.

Elke Schwetlik (rechts) freut sich über viele Gäste, die beim Shuffleboard mitspielen.

Foto: Norbert Prümen

Vorsichtig balanciert Elke Schwetlik das zwei Meter lange und 40 Zentimeter breite Holzbrett mit den Einfassungen und den vier Toren aus dem hinteren Bereich des Cafés des Tönisvorster Seniorenbüros „Alter-nativen“ in Richtung der gemütlichen Sitzecke mit ihren Sofas und den Korbsesseln. Dort hat Dieter Schmidt schon Vorarbeit geleistet. Der Senior hat zwei Klapptische aufgebaut und zusammengeschoben. „Achtung, das Brett kommt“, bemerkt die Leiterin der Senioreneinrichtung und stellt es auf den Tischen ab.

Schmidt greift zu den kleinen Kunststoffblöcken und beginnt mit der Austarierung, damit das Brett komplett in der Waagerechten steht. Schwetlik zieht eine Holzscheibe aus dem Leinensäckchen und lässt sie über die spiegelglatte Holzfläche in Richtung der vier Tore schießen. Auf direktem Weg rutscht die Scheibe in das Tor, das mit vier Punkten gekennzeichnet ist. „Ein guter Schuss“, kommentiert Schmidt die Aktion. Man könne starten, fügt er an.

Einmal in der Woche, und zwar jeden Mittwoch, lädt die Senioreninitiative „Alter-nativen“ in ihrem Café am Pastorswall 11 in St. Tönis zum Shuffleboard Spielen ein. Das ursprünglich aus den Niederlanden stammende Spiel erfreut sich großer Beliebtheit. Mit sechs Leuten ist man vor einem halben Jahr gestartet. Jetzt sind es schon neun Mitspieler, Männer wie Frauen im Alter von Mitte 60 bis Mitte 70, die regelmäßig vorbeischauen und mitspielen.

„Das Schöne an Shuffleboard ist, dass es in jedem Alter gespielt werden kann. Man trainiert seine Motorik, wobei es auf die Augen-Hand-Koordination ankommt“, sagt Schwetlik. Der oder die Spielende muss sich konzentrieren, um mit den Scheiben über die Länge der Holzbahn die vier Tore zu treffen, wobei es dafür Punkte von eins bis vier gibt. Die Tore sind mit den Punktzahlen gekennzeichnet. Jeder Spieler erhält dazu zwölf Scheiben, die er nacheinander über die Bahn gleiten lässt. Scheiben, die vor den Toren liegen bleiben, können mit den noch zur Verfügung stehenden Scheiben angeschossen werden, damit sie in die Tore gleiten. Wer bei einer Runde die meisten Punkte erreicht, ist der Gewinner. Die Punktzahlen werden zwar aufgeschrieben, aber „uns geht es rein um den Spaß am Spiel, und davon haben wir immer viel“, sagt Schwetlik. Die Geselligkeit wird großgeschrieben.

Angestoßen hat das Projekt der Café-Besucher Karl-Heinz Steegmann. „Ich habe das Spiel, das ich vorher gar nicht kannte, in Ägypten kennengelernt und dort zum ersten Mal gespielt. Es sieht auf den ersten Blick ganz leicht aus, aber das Spiel hat es in sich, und es macht sehr viel Spaß, es mit anderen zu spielen“, erzählt Steegmann. Er war so begeistert von Shuffleboard, dass er davon im Café berichtete. Seine Begeisterung riss mit. Es gab gleich sechs Café-Besucher, die ihr Interesse bekundeten.

Schwetlik, die immer auf der Suche nach neuen Angeboten für die Geselligkeit ist, erkundigte sich, was ein Shuffleboard-Brett kosten würde. Die Summe von 170 Euro stand im Raum. Hier kam der Kreativkreis der Senioren-Initiative ins Spiel. Die dort gestrickten Socken wurden gegen eine Mindestspende von acht Euro abgegeben.

Dazu wurden handgefertigte Dinkelkissen und selbst gemachte Fruchtaufstriche verkauft. „Wir haben bei uns im Café generell die Verkaufsecke namens ,Selbstgemachtes’. Das eingenommene Geld fließt immer in die unterschiedlichen Projekte der ,Alter-nativen’“, berichtet die Einrichtungsleiterin. So konnte letztendlich auch das Shuffleboard angeschafft werden.

Schwetlik machte einen Aushang, und es ging los. Von der ersten Sekunde an sorgte Shuffleboard für jede Menge Spiel- und Unterhaltungsspaß. „Man braucht keine Vorkenntnisse, sondern kann einfach mitmachen. Mir macht es viel Freude, und ich finde es auch gar nicht so schwierig“, sagt Schmidt, der schon seine ersten Holzscheiben auf den Weg gebracht hat.

Inzwischen ist es voller geworden. Wer nicht spielt, macht es sich mit einem Kaffee oder einem anderen Getränk in der Sofaecke gemütlich, beobachtet den jeweiligen Spieler und klönt fleißig mit den weiteren Mitspielern.