Arbeitsmarkt: Der Start ins Berufsleben ist oft nur ein Einstieg auf Zeit
Der erste Job ist häufig nur befristet - auch bei älteren Berufseinsteigern lässt sich diese Entwicklung beobachten. Die Arbeitgeber sprechen vom Sprungbrett in die Berufswelt.
<strong>Düsseldorf. Nach dem erfolgreichen Abschluss der Ausbildung oder des Studium erhalten die meisten Berufsstarter einen Dämpfer: Mehr als eine befristete Stelle gibt es nicht. 40 Prozent der Berufseinsteiger unter 20 Jahren bekamen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2004 nur eine Stelle auf Zeit. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als 1996. Tendenz steigend.
Auch bei den älteren Berufseinsteigern lässt sich diese Entwicklung beobachten. "Das gehört inzwischen zum ganz normalen Karriereverlauf", sagt Arbeitsmarktforscher Bernhard Boockmann vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung.
Arbeitnehmerin Silke kann das nachvollziehen. Sie hat Anfang des Jahres ihre Stelle bei einer Versicherung angetreten und fühlt sich erst jetzt richtig eingearbeitet. "Bisher wäre es für den Arbeitgeber also sehr schwer gewesen, zu beurteilen, ob ich geeignet bin", erklärt sie.
Historie: Seit 1985 können Arbeitnehmer ohne Angaben eines Grundes für einen beschränkten Zeitraum eingestellt werden. Die Grenze lag erst bei 18 Monaten, 1996 wurde der Zeitraum auf zwei Jahre verlängert.
Ausnahme: Eine Befristung ohne Sachgrund ist nicht zulässig, wenn der Arbeitnehmer zuvor schon einmal bei dem Unternehmen gearbeitet hat.
Gesetz: Geregelt werden die Bedingungen durch das Gesetz über Teilzeitarbeit und befristete Arbeitsverträge aus dem Jahr 2001.