Bremen: Die Qual der Wahl für die SPD

Nach der Wahl in Bremen wird für die SPD ein Partnerwechsel hin zu den erstarkten Grünen immer wahrscheinlicher. Angesichts der möglichen Regierungsbeteiligung herrscht bei den Grünen Hochstimmung.

<strong>Bremen. Die Würfel sind an der Weser noch nicht gefallen. Doch nach dem Stimmendebakel für die Große Koalition bei der Wahl in Bremen werden die Sympathien für die Grünen in den Reihen der SPD immer deutlicher und lauter. Auf Bundes- wie Landesebene liebäugelten die Genossen schon vor dem Urnengang mit einem Wechsel des Juniorpartners für die Zusammenarbeit im historischen Rathaus. Nach den massiven Verlusten der beiden seit zwölf Jahren regierenden Volksparteien SPD und CDU wird bei aller Zurückhaltung der SPD-Landesspitze ein Partnerwechsel hin zu den erstarkten Grünen wahrscheinlicher. "Es gibt eine Botschaft dieser Wahl, ich glaube, dass sie das Ende der Großen Koalition eingeläutet hat", bilanziert der Bremer Wahlforscher Lothar Probst. Die deutlichen Verluste für die beiden Volksparteien und die Gewinne der Grünen sprächen eine deutliche Sprache. Druck der in einer Großen Koalition regierenden Bundes-SPD gibt es nicht. "Wir sind frei, wir haben keine Vorgaben aus Berlin", sagt der Bremer SPD-Chef Uwe Beckmeyer. Nun soll erst einmal sondiert und verhandelt werden. Der SPD-Spitzenkandidat und Regierungschef Jens Böhrnsen vermied im Wahlkampf anders als sein Vorgänger Henning Scherf konsequent jede Aussage über Koalitionspartner und Wunschkonstellationen. Ein starkes Wählervotum forderte der ruhige SPD-Mann von der Basis und erteilte allen Forderungen der CDU nach einer klaren Festlegung wiederholt eine Absage.

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Das Votum der Bürger an der Wahlurne fiel deutlich aus. Es gab herbe Verluste für die nach wie vor stärkste Partei SPD und auch für die CDU. Die Grünen indes überflügeln in einigen Stadtteilen die Sozialdemokraten und erzielen ein historisch gutes Ergebnis.

Bei den Grünen herrscht Hochstimmung angesichts einer wahrscheinlicher werdenden Regierungsbeteiligung. "Wer will, dass die Regierung in Bremen gelingt, der muss das mit uns machen - und nicht nochmal mit der Großen Koalition", betonte die Grünen-Spitzenkandidatin Karoline Linnert. "Wir schweben auf rosa Wolken."