BUND warnt vor Erdrutschen auch in NRW
Düsseldorf/Essen. Der Bund für Umwelt und NaturschutzDeutschland (BUND) hat nach dem verheerenden Erdrutsch vonNachterstedt (Sachsen-Anhalt) vor ähnlichen Vorfällen auch in NRWgewarnt.
Sie seien infolge des Braunkohletagebaus zu befürchten,teilte der Landesverband in Düsseldorf am Sonntag mit.
Die RWE PowerAG als Betreiber der Großtagebaue Garzweiler, Hambach und Inden wiesdie Darstellung zurück und verwies auf großräumige Sicherheitszonenim Umfeld der Tagebaue. Der Erdrutsch bei einem See im früherenBraunkohlentagebau in Sachsen-Anhalt hat vermutlich drei Menschen inden Tod gerissen.
Auch im rheinischen Braunkohlengebiet sei eine Flutung der Restlöcher geplant, die sich nach Ende des Kohleabbaus Jahrzehnte hinziehen werde, bestätigte RWE. Dies entspreche einer 2008 getroffenen Entscheidung des Braunkohlenausschusses. Durch die Flutung würde RWE gegenüber einer Verfüllung der Löcher etwa 250 Millionen Euro einsparen, so der BUND. RWE bestätigte lediglich, dass das Verfahren günstiger sei.
Genaue Zahlen seien jedoch noch nicht kalkulierbar.Während der Betriebsphase als auch bei der Restseegestaltung werde die Standsicherheit durch Baumaßnahmen wie Böschungen gewährleistet, so das Unternehmen. Diese würden regelmäßig durch den Geologischen Dienst NRW überprüft. RWE-Sprecher Lothar Lambertz wies am Sonntag darauf hin, dass die geologischen Verhältnisse sich lokal unterscheiden.
Die Unglücksursache von Nachterstedt sei aktuell noch unklar, Rückschlüsse für sein Unternehmen vorerst also nicht möglich.Der BUND sieht dagegen angesichts der 250 Meter tiefen und insgesamt mehr als 74 Quadratkilometer großen Löcher die Anwohner einem „nicht abzuschätzenden Risiko“ ausgesetzt. Dies bestehe auch schon beim laufenden Betrieb. Wegen der Dimensionen des rheinischen Tagebaus sieht der BUND eine größere Gefahr für Erdrutsche als in Ostdeutschland.