Die politische Landkarte in NRW nach der Wahl

Düsseldorf (dpa). Die Landtagswahl hat die politische Landkartein Nordrhein-Westfalen aufgemischt. War die dominierende Farbe seit derWahl 2005 schwarz, so wird sie in einigen Teilen des Landes jetztwieder von Rot übertüncht.



Die CDU konnte der SPD als einzigen Wahlkreis bei den DirektmandatenKöln I abjagen. Dagegen verlor sie an die SPD gleich 23 Wahlkreise -besonders viele davon in Ostwestfalen. Aber auch Wuppertal undRemscheid gingen an die SPD-Kandidaten. Die „Herzkammer der SPD“, dasRuhrgebiet, bleibt rot. Zum Teil verfärbt sich das Revier sogartiefrot: Die Linke konnte ihre besten Zweitstimmenergebnisse imSPD-Stammland erzielen.

Die CDU hat alle ihre 67 Mandate im neuen Landtag über Direktmandateerrungen und keines über Liste. Weite Teile des Landes bis aufOstwestfalen und Ruhrgebiet sind weiter schwarz. MinisterpräsidentJürgen Rüttgers, die Minister Armin Laschet, Lutz Lienenkämper, EckhardUhlenberg und sogar der wegen der Sponsoring- Affäre alsGeneralsekretär zurückgetretene Hendrik Wüst errangen Direktmandate.

Die SPD holte 61 Direktmandate, weitere 6 gewann sie über Liste.Spitzenkandidatin Hannelore Kraft holte in ihrem Wahlkreis Mülheim ander Ruhr mit 49,3 Prozent das Direktmandat. Zum Vergleich: Rüttgers kamim Rhein-Erft-Kreis I auf 45,9 Prozent.

Als CDU-Hochburgen mit mehr als 50 Prozent Stimmenanteilen erwiesensich trotz zweistelliger Verluste wieder einmal der Wahlkreis PaderbornI (51,7 Prozent) sowie Olpe im Sauerland (51,1 Prozent). Hochburg derSPD mit 51,7 Prozent der Stimmen ist trotz Verlusten Unna-Hamm, gefolgtvon Duisburg IV mit 49,2 Prozent.

Die Grünen erzielten ihre besten Ergebnisse in Köln: Spitzenreiter istder Wahlkreis Köln III, wo die Grünen auf 26,9 Prozent kamen. Die FDPerzielte ihr bestes Ergebnis mit 11,4 Prozent im rheinischenEuskirchen. Die Linke verbuchte in Duisburg III mit 10,1 Prozent derStimmen ihr einziges zweistelliges Ergebnis.

Frauen sind auch im neuen Landtag in der Minderheit. Von insgesamt 181Abgeordneten sind 49 Frauen und 132 Männer. Die CDU stellt 10 weiblicheAbgeordnete von insgesamt 67, die SPD 19 von 67. Bei der FDP sind 2 von13 Abgeordneten Frauen. In etwa ausgeglichen ist der Anteil von Männernund Frauen bei den Grünen und der Linken.