Bus und Bahn: Schwarzfahrer sollen 50 Prozent mehr Strafe zahlen

Verkehrsunternehmen wollen 60 statt 40 Euro. Schaden liegt bundesweit bei 250 Millionen Euro.

Köln. Schwarzfahren soll nach dem Willen des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) teurer werden. "Wer in Bahn oder Bus ohne gültigen Fahrschein erwischt wird, soll künftig 60 Euro statt bisher 40 Euro zahlen", sagte ein VDV-Sprecher gestern in Köln. "Wiederholungstäter" sollen mit 120 Euro zur Kasse gebeten werden. Die Schwarzfahrerquote liegt laut Verband bei etwa drei Prozent. Im VDV sind 430 Verkehrsunternehmen zusammengeschlossen. Der Verband begründete die an das Bundesverkehrsministerium gerichtete Initiative mit der Preisentwicklung. Über die notwendige Änderung der Beförderungsverordnung müssen Bundestag- und Bundesrat befinden. "Durch Schwarzfahren entsteht in Deutschland im Jahr ein Schaden von 250 Millionen Euro", sagte der Sprecher weiter. Zudem sei eine Strafe von 40 Euro nicht mehr zeitgemäß, wenn andererseits erörtert werde, Verstöße gegen ein Rauchverbot mit 1000 Euro zu ahnden. Zuletzt war das "erhöhte Beförderungsentgelt" 2003 von 30 Euro auf 40 Euro angehoben worden. Um das Schwarzfahren zu erschweren, verlangen fast alle Unternehmen im Verkehrsverbund Rhein-Ruhr von ihren Fahrgästen, dass sie beim Einsteigen dem Busfahrer ihr Ticket vorzeigen. Die Düsseldorfer Rheinbahn, die 2006 geschätzte 4,2 Millionen "Fahrgäste" ohne Ticket hatte, davon aber bei Kontrollen nur 84 000 erwischt hat, geht noch weiter: Ab Juni wird die elektronische Ticketprüfung getestet.