„Herdprämie“: Zoff in der NRW-CDU

Erstmals seit der Regierungsübernahme durch die CDU in NRW widerspricht die Landtagsfraktion Ministerpräsident Jürgen Rüttgers.

Düsseldorf. CDU-Fraktionschef Helmut Stahl sprach sich gegenüber den "Ruhr Nachrichten" für das Betreuungsgeld aus, das als "Herdprämie" von der SPD, von Teilen der Union und vor allem von Rüttgers abgelehnt wird. "Wir müssen ein Äquivalent für diejenigen schaffen, sich quasi hauptberuflich der Erziehung ihrer Kinder widmen", sagte Stahl. Das Betreuungsgeld von 150Euro soll an Eltern von Kindern zwischen ein und drei Jahren gezahlt werden, die ihre Kinder nicht in Krippen schicken. Rüttgers hatte das Konzept abgelehnt, weil er befürchtete, dass das zusätzliche Geld von den Eltern für Alkohol oder Zigaretten ausgegeben würde. Familienminister Armin Laschet (CDU) forderte am Freitag, statt der "Herdprämie" mehr Rente für Mütter zu zahlen. Rückendeckung erhielt Rüttgers ausgerechnet von seiner schärfsten Widersacherin, Oppositionsführerin Hannelore Kraft: "Das Betreuungsgeld ist eine Prämie dafür, die Kinder nicht in den Kindergarten zu schicken und damit von Bildungsmöglichkeiten auszuschließen", sagte sie unserer Zeitung.