Hambacher Forst Feuer in Willich - Firma zieht sich aus Hambacher Forst zurück
Köln/Willich/Düsseldorf. · Nach dem Großfeuer in Willich ermittelt der Staatsschutz. Am Samstag werden gut 20 000 Demonstranten erwartet.
Der Hambacher Forst bei Kerpen steht vor dem mutmaßlich größten Aktionswochenende gegen die Rodung und den Braunkohleabbau. Am Samstag ist auf einem Feld an dem Wald eine Kundgebung geplant, zu der die Veranstalter inzwischen mehr als 20 000 Teilnehmer erwarten. Am Sonntag wollen die NRW-Grünen auf einem Grundstück des BUND am Hambacher Forst ihren kleinen Parteitag abhalten.
Am Montagnachmittag war die Polizei derweil mit der Räumung des vorerst letzten Baumhauses beschäftigt. Man rechne aber mit weiteren, die in der Zwischenzeit entstanden sein könnten. Bei einer Razzia in einem Aktivisten-Camp am Waldrand wurde nach Polizeiangaben Material sichergestellt, das zum Bau von Barrikaden und Baumhäusern geeignet sei.
Feuer zerstört Lagerhalle
In der Nacht zum Montag war bei einem Großbrand in Willich eine Lagerhalle der Verleihfirma Boels zerstört worden. Sie hatte nach eigenen Angaben einige Beleuchtungstürme und zwei kleine Geländefahrzeuge auch für die Arbeiten im Hambacher Forst geliefert, aber keine Arbeitsbühnen. Die Brandursache ist noch unklar, es werde in alle Richtungen ermittelt, erklärte eine Polizeisprecherin. Aber der Staatsschutz der Kriminalpolizei Mönchengladbach wurde eingeschaltet. Er ist für politisch motivierte Straftaten zuständig. Boels erklärte am Nachmittag, mit sofortiger Wirkung seine Maschinen aus dem Wald zurückzuziehen. „Die Sicherheit der Mitarbeiter wird ernsthaft gefährdet.“
Man müsse zunächst die Ermittlungen abwarten, so Grünen-Landesvorsitzender Felix Banaszak. Für den Fall eines Zusammenhangs stellte er aber klar: „Das ist ein Konflikt, der auf der politischen Bühne ausgetragen werden muss. Gewalt, Zerstörung und Gefahr für Menschen lehnen wir ab.“