Obama will 3 Millionen Jobs schaffen

800-Milliarden-Dollar-Programm soll die US-Wirtschaft vor dem „totalen Absturz“ bewahren.

Washington. Angesichts immer düsterer Prognosen für die US-Wirtschaft hält der künftige US-Präsident Barack Obama ein noch massiveres Konjunkturprogramm für nötig als ohnehin schon geplant.

Nach Medienberichten peilt der Demokrat dabei ein Volumen von fast 800 Milliarden Dollar an. Binnen zwei Jahren sollen drei Millionen Arbeitsplätze geschaffen oder gesichert werden. Bisher hatte Obama von 2,5 Millionen Jobs gesprochen.

Am Wochenende hatte sein künftiger Vize Joe Biden die Alarmglocken geläutet: Er sieht nach eigenen Worten die Gefahr, dass die US-Wirtschaft "total abstürzt". Sie sei in einem weitaus schlechteren Zustand als zunächst gedacht.

Der Umfang des Ankurbelungsprogramms liegt Medien zufolge bei 775 Milliarden Dollar (557 Milliarden Euro) - das ist die Summe, die in Gesprächen zwischen Spitzen des Kongresses und dem Obama-Team gehandelt wird.

Insgesamt könne sich der Betrag auf bis zu 850 Milliarden Dollar belaufen. Aber angesichts erwarteten Widerstands von Republikanern im Senat wolle man zunächst unter der 800-Milliarden-Marke bleiben, hieß es.

Obama will das Konjunkturprogramm kurz nach seinem Amtsantritt am 20. Januar in Kraft setzen. Daher laufen die Verhandlungen auf Hochtouren. Mit den Geldern sollen unter anderem Steuerkürzungen für die Mittelklasse, Hilfen für von der Pleite bedrohte US-Staaten und Infrastrukturmaßnahmen finanziert werden.

Der "Washington Post" zufolge kam Obama nach einem Treffen mit seinen Wirtschaftsberatern zu dem Schluss, dass noch "aggressivere" Maßnahmen nötig seien. Die Berater hätten unter anderem auf die Gefahr verwiesen, dass 2009 bis zu 3,5Millionen Arbeitsplätze verloren gehen könnten.

Es gebe nur eine Wahl, und das sei, die Wirtschaft mit einem "kühnen" Konjunkturprogramm vor dem totalen Absturz zu bewahren, sagte auch Biden. Es werde ein bedeutendes Investment geben, "ob 600 Milliarden Dollar oder mehr, oder 700 Milliarden - klar ist, es ist eine Zahl, an die vor einem Jahr keiner gedacht hat", sagte der künftige Vizepräsident.