Günstiger, aber gefährlich
Augenärzte warnen vor Operationen im Ausland.
Berlin. Schnell und billig soll es sein — doch Augenlaseroperationen im Ausland bergen nach Ansicht von Experten unvorhersehbare Risiken. Ausländische Anbieter würden häufig auf eine Voruntersuchung ihrer Patienten verzichten. Diese sei aber sinnvoll, da sich nicht jedes kurz- oder weitsichtige Auge mit einer Laseroperation behandeln lasse, sagte Prof. Thomas Kohnen von der Klinik für Augenheilkunde der Universität Frankfurt. „Da muss man höllisch aufpassen.“
Eine Voruntersuchung der Hornhaut sei notwendig, um Augenerkrankungen zu erkennen, die sich nicht mit einer Laser-OP behandeln lassen. Im schlimmsten Fall könne eine Operation die Krankheit sogar noch verstärken, warnte Kohnen. „Das Sehvermögen kann in den Keller gehen oder Patienten werden so blendempfindlich, dass sie nachts nicht mehr Auto fahren können.“
Zudem könnten manche Folgen der Laser-Behandlung erst nach einigen Monaten auftreten. Aber: „Kein Mensch kann sechs Monate warten, bis er aus dem Ausland zurückgekommen ist“, sagte Kohnen. In Deutschland könne der Patient dagegen immer wieder zu seinem Augenarzt gehen. dpa