Männer bleiben Vorsorge-Muffel
Hamburg (dpa) - Männer bleiben beharrliche Vorsorge-Muffel. Laut einer Studie ist 2010 nur jeder vierte Mann über 45 zur Krebs-Früherkennung gegangen. Bei den Frauen lag der Anteil deutlich höher. Dabei kann der Check Leben retten.
Nur 26 Prozent der Männer in Deutschland hätten sich untersuchen lassen, teilte die Techniker Krankenkasse (TK) am Dienstag (21.6.) in Hamburg mit. Bei den Frauen lag der Anteil dagegen bei 59 Prozent. Das hat eine Auswertung der Versichertendaten der TK gezeigt.
Warum meiden so viele Männer die Krebs-Früherkennung? Das hat das Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der TK 1001 Männer zwischen 20 und 70 Jahren gefragt. 61 Prozent der Teilnehmer erklärten: Sie gehen nur zum Arzt, wenn sie wirklich krank sind. Knapp vier von zehn Männern (39 Prozent) meiden die Untersuchung, weil sie ihnen unangenehm ist. Und fast jeder Dritte sagte, dass er sich nicht mit schlimmen Erkrankungen beschäftigen will oder sich noch keine Gedanken über Früherkennung gemacht hat.
Männer über 45 Jahren haben Anspruch auf die jährliche Untersuchung, die von den Krankenkassen bezahlt wird. Dabei untersucht der Arzt neben Haut und äußeren Genitalien vor allem die Prostata. Mit rund 65 000 Neuerkrankungen im Jahr sei Prostatakrebs die häufigste Krebsart bei Männern in Deutschland, hieß es. Frauen können bereits ab 20 einmal pro Jahr zur kostenlosen Untersuchung zu ihrem Frauenarzt gehen.
Zur Inanspruchnahme der Früherkennungsuntersuchungen hatte die TK die Daten der knapp drei Millionen Frauen über 20 und der fast 1,7 Millionen Männer über 45 ausgewertet, die im Jahr 2010 bei der TK versichert waren.