Mit Eiswein ist es dieses Jahr Essig
Freiburg (dpa) - Der Versuch ist gescheitert: Die Weinbauern müssen ihre diesjährige Eisweinernte verloren geben. Für eine gelungene Ernte hätte es kälter sein müssen. Der Wein wird dennoch verkauft.
Die Eiswein-Lese ist ins Wasser gefallen. Das Wetter habe nicht mitgespielt, sagte der Freiburger Winzer Jürgen Landmann am Montag (16. Januar). Er hatte mit seinen Kollegen in der Nacht zum Montag am Tuniberg bei Freiburg bei minus 8 Grad Wein geerntet. Doch für das begehrte Prädikat Eiswein war der Zuckergehalt der gefrorenen Trauben zu gering, es fehlten einige wenige Grad Oechsle. Der Wein wird dennoch verkauft. Er darf aber nicht Eiswein heißen.
Für eine gelungene Eisweinernte hätte es in den vergangenen Wochen kälter sein müssen, sagte der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbandes in Freiburg, Peter Wohlfarth. Wirtschaftlich sei die fehlende Ernte kein Problem. Eiswein spiele in der Jahresplanung keine große Rolle, da die Erntemenge gering und unsicher sei.
Ähnlich ist die Situation in Württemberg. Auch hier fehlt nach Angaben des regionalen Weinbauverbands die notwendige Kälte, um in diesem Jahr Eiswein ernten zu können. Die fehlende Ernte habe sich bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet. Eiswein wird wegen seiner extremen Süße besonders als Dessertwein geschätzt.