Beim Campen auf Extrakosten für Strom achten

München (dpa/tmn) - Kühlkasten, Kaffeemaschine, Stereoanlage - all das frisst Strom beim Campen. Wie viel dieser kostet, ist auf Campingplätzen aber sehr unterschiedlich geregelt.

Camper sollten bei der Urlaubsplanung auf Extrakosten für Strom achten. Die Abrechnung sei von Platz zu Platz sehr unterschiedlich, sagte Stefan Thurn, Chefredakteur des ADAC-Campingführers. „Bei manchen Plätzen ist die Stromversorgung bereits im Preis inbegriffen, so dass keine Extrakosten auf die Camper zukommen.“ In anderen Anlagen müssen Camper einen Pauschalpreis pro Nacht zahlen. In Deutschland, Österreich und Schweden werde der Strom dagegen immer häufiger nach Verbrauch abgerechnet.

„Man möchte dadurch ein wenig das Umweltbewusstsein unter Campern stärken“, sagte Thurn. Die Kosten lägen bei dem verbrauchsabhängigen Modell oft beim Doppelten der gewöhnlichen Strompreise in Deutschland. „Auf deutschen Campingplätzen, bei denen nach Verbrauch abgerechnet wird, dürfte der Schnitt bei 40 bis 50 Cent pro Kilowattstunde liegen“, erklärte Thurn.

Vor allem in Italien sei es üblich, dass Urlauber zwar eine Pauschale für den Strom zahlen - dieser werde dafür aber stark gedrosselt, meist auf drei Ampere, so Thurn. Bei einer Netzspannung von 220 Volt ergibt das eine maximale Leistung von 660 Watt. „Das reicht kaum für eine Kaffeemaschine.“

Ein Föhn, eine Klimaanlage oder ein Heizstrahler lassen sich mit einer so geringen Leistung nicht betreiben. „Für die Stereoanlage reicht es vielleicht, aber wenn man mehr einstöpselt, haut es einem die Sicherungen raus“, warnte Thurn. Hier seien Camper mit Wohnmobil im Vorteil: Mit einer Aufbau-Batterie, die über die Fahrzeugbatterie aufgeladen wird, lassen sich elektrische Geräte mit Strom versorgen. Auch würden viele Kühlschränke und Herdplatten fürs Wohnmobil mit Gas betrieben. Einen eigenen Generator mitzubringen, ist auf den meisten Plätzen untersagt. „Das Wohnmobil bietet aber die Gelegenheit, sich mit Solarplatten noch autonomer von der Stromversorgung des Campingplatzes zu machen.“

Denn nicht immer ist die Stromversorgung überhaupt gewährleistet: Einige wenige Campingplätze böten am Zelt- beziehungsweise Stellplatz gar keine Stromversorgung mit Steckdosen an. Wer aber wenig Technik im Urlaub braucht, findet zumindest bei den Sanitäranlagen eine ausreichende Stromversorgung für Fön und Rasierer. Bei Steckdosen auf Campingplätzen sollten Urlauber darauf achten, dass sie der CEE-Norm entsprechen und damit ausreichend gegen die Übertragung von Stromstößen gesichert sind, riet Thurn. Dies sei nicht immer der Fall. „Außerdem braucht man für die Steckdosen meist einen Adapter.“ Die in Deutschland üblichen Schuko-Stecker funktionierten zum Beispiel in Frankreich nicht.

Service:

Informationen zu Campingplätzen in Europa bietet der ADAC in seinen Campingführern 2012, die es in Bänden für Südeuropa sowie Deutschland/Nordeuropa gibt. Sie sind im Buchhandel, in ADAC-Geschäftsstellen und auf der Website des Autoclubs erhältlich.