Tourismus auf dem Meer Ist man auf einer Kreuzfahrt vor Piraterie sicher?

Hamburg · Gefährlich und bar jeder Romantik - das ist die Piraterie unserer Tage. Betroffen sind vor allem Handelsschiffe. Kreuzfahrtschiffe dagegen sind schwerer zu kapern.

Piraten? Für Kreuzfahrtschiffe kaum ein Risiko.

Foto: Hendrik Schmidt/dpa/dpa-tmn

Überfälle auf Kreuzfahrtschiffe sind selten. 2009 sorgte ein spektakulärer Fall für Schlagzeilen, als Piraten im Indischen Ozean vor der Küste Somalias die italienische „MSC Melody“ angriffen - von Sicherheitskräften und Passagieren aber erfolgreich abgewehrt wurden.

Attacken auf Tanker, Fracht- und Handelsschiffe kommen dagegen relativ häufig vor: 2024 gab es laut der Internationalen Handelskammer 116 Überfälle. Vor allem vor Indonesien, in der Straße von Singapur und vor Somalia kommt es zu Zwischenfällen.

Sven Kassel, Kapitän des Kreuzfahrtschiffes „Mein Schiff 2“, weiß um die Probleme seiner Kollegen von der Handelsschifffahrt. Denn schwer beladene Tanker und Frachter, deren untere Decks oft nur ein bis zwei Meter über den Wasserspiegel ragen, sind dank ihrer meist millionenschweren Ladung lohnende Ziele, um hohe Lösegelder zu erpressen.

Sven Kassel, Kapitän der Mein Schiff 2, weiß, wie man im Fall der Fälle den Piraten unserer Tage entkommt

Foto: Joachim Hauck/dpa-tmn

Riskante Gewässer werden gemieden

Das gilt nicht für Kreuzfahrtschiffe. Außerdem sind diese nicht so leicht zu kapern. Mindestens zwölf Meter müssten Angreifer hochklettern, um das erste offene Deck eines Ozeanriesen zu erreichen. Und wie sollte eine Handvoll Krimineller an die 5.000 Besatzungsmitglieder und Passagiere in Schach halten?

Kapitän Kassel sieht für sein Schiff keine Gefahr: „Riskante Gewässer werden von vorneherein gemieden.“ Er versichert: „Unsere Passagiere können sich an Bord mehr als sicher fühlen.“

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(dpa)