Dresden - Ein Tag in Goethes Elbflorenz
Hier können Besucher die meisten Sehenswürdigkeiten innerhalb eines Tages erleben.
Dresden. In Dresden fällt es schwer, sich für das richtige Elbufer zu entscheiden. Da ist zum einem die Brühlsche Terrasse, die zehn Meter über der Elbe liegt und zum Flanieren einlädt. Die ehemalige Festungsanlage wurde von Graf Heinrich von Brühl in einen Lustgarten verwandelt, der heute als "Balkon Europas" zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört. Beim Spaziergang über die 500 Meter lange Terrasse geht es von den Brühlschen Gärten kommend vorbei am Ständehaus, Albertinum sowie dem Lipsiusbau.
Über eine Freitreppe gelangt man auf den imposanten Schlossplatz, auf dem der Fürstenzug am Stallhof ein Blickfang ist. Wer Zeit hat, sollte sich eine Pause gönnen und mit einer echten Thüringer Bratwurst den Blick über die Elbe genießen. Nicht ganz so eindrucksvoll wie die Brühlsche Terrasse gestaltet sich das andere Elbufer mit dem Finanzministerium und der Staatskanzlei, wo im Sommer ein Open-Air-Kino steht.
Dafür ist der Blick über die historische Altstadt grandios. Schon die Augustusbrücke, über die man zum anderen Ufer gelangt, präsentiert das berühmte Gebäudeensemble, zu dem die Semperoper genauso gehört wie das Residenzschloss oder die wieder aufgebaute Frauenkirche. All diese Sehenswürdigkeiten liegen so nahe beieinander, dass sie Tagestouristen problemlos besichtigen können.
Achten sollte man dabei nur auf die Öffnungszeiten und den teils sehr großen Besucherandrang. Das gilt insbesondere für das gerade wieder in alter Pracht hergerichtete Historische Grüne Gewölbe, für das es nur Tickets in bestimmten Zeitfenstern gibt. Da bietet es sich an, bereits morgens direkt beim Öffnen des Museums um 10 Uhr im überdachten Schlosshof ein Ticket zu kaufen (Achtung: dienstags ist Ruhetag!). Danach können Touristen noch einen gemütlichen Ausflug zum Zwinger oder zur Semperoper unternehmen.
Wer die Frauenkirche besuchen möchte, sollte sich auf den Infotafeln oder im Internet über die Zeiten der Gottesdienste und Konzerte informieren, weil dann die Kirche komplett abgesperrt wird und sich im Anschluss meist lange Schlangen bilden.
Etwas unkomplizierter, dafür aber nicht kostenlos, gelangen die Besucher auf die Kuppel des Gotteshauses, das Mitte der 90 Jahre aus einem Trümmerhaufen wieder neu aufgebaut wurde. Der Aufstieg auf die Aussichtsplattform auf 67Meter Höhe ist zwar etwas schweißtreibend, dafür entschädigt der großartige Blick über die Altstadt und die Elbe.
Im Anschluss bietet es sich an, in einem der vielen Straßencafés und Restaurants am Neumarkt eine Pause einzulegen und das bunte Treiben zu beobachten. Etwas vom Charme der Vergangenheit ist heute noch durch Pferdekutschen und die zahlreichen Werber für Stadtrundfahrten im historischen Kostüm erhalten geblieben.
Wunderschön ist zum Beispiel der Blick vom Innenhof des spätbarocken Coselpalais, das nach der Zerstörung 1945 wieder originalgetreu aufgebaut wurde und nun ein Restaurant beherbergt. Gut an einem Tag zu schaffen ist auch ein Ausflug mit einem der Dampfschiffe vorbei an der mit dem Kosenamen "Blaues Wunder" versehenen Loschwitzer Brücke, den Elbschlössern, dem Villenviertel "Weißer Hirsch" und dem Schloss Pillnitz. Los geht es am Terrassenufer.
Zu Fuß erreicht man dagegen die Neustadt am anderen Elbufer. Eigentlich trägt dieser Stadtteil seinen Namen zu Unrecht, ist er doch der ältere Teil Dresdens. Doch nach seiner Zerstörung durch einen Brand 1685 erhielt die heutige Altstadt ihren Namen. Während die Innere Neustadt Sehenswürdigkeiten wie den "Goldenen Reiter" sowie schicke Einkaufstraßen beherbergt, finden in der Äußeren Neustadt vor allem Nachtschwärmer ihr Ziel.