Rügen: Tolle Strände und tolle Typen

Große Insel für kleine Leute: Eine Fahrt mit dem „Rasenden Roland“ und Muscheln suchen in Binz.

Binz. Und was war das Allertollste? "Dass wir im Heu geschlafen haben!" "Nein, dass wir mit dem Bummelzug gefahren sind!" "Nein, auf dem Kutter war’s super! Und Reiten war auch cool!" So geht das noch länger hin und her. Die Antworten auf die Frage, was den Kindern während des Rügen-Urlaubs am besten gefallen habe, sind fast so zahlreich wie die Aktivitäten, mit denen auf Deutschlands größter Insel die jüngsten Gäste und deren Eltern unterhalten werden.

"Guck mal da, der schiefe Turm von Pisa!", schreit die fünfjährige Pauline. Ja, und das mitten auf Rügen. Langsam zuckeln die Kinder mit der Eisenbahn Emma im Rügenpark Gingst an der weltberühmten Sehenswürdigkeit vorbei - genauso wie am Reichstag, am Weißen Haus und an den Hängenden Gärten. Natürlich sind das alles nur Miniaturausgaben, aber sie sehen so echt aus.

Die Architekten haben allein in die kleine Kunstharz-Version der Pariser Notre Dame 8000 Arbeitsstunden investiert. Insgesamt 90dieser filigranen Kunstwerke stehen an der Strecke, bevor sich die Kinder auf dem dazugehörigen Spielplatz mit Pferdereitbahn und Hüpfburg, Wildwasser-Rondell und Riesenrutsche vergnügen.

Weil kleine Leute von kleinen Zügen nicht genug kriegen können, steht auch noch eine Fahrt mit dem "Rasenden Roland" an. Für den Nachwuchs ein weiteres Abenteuer, für die Erwachsenen geschichtlich beeindruckend. Zieht die grünrote Schmalspurbahn doch seit über 120 Jahren ihre Runden auf der Ostsee-Insel. Das einst 100 Kilometer lange Schienennetz ist zwar auf 24 Kilometer geschrumpft, doch auf der Strecke zwischen Lauterbach und Göhren kann man sich lebhaft vorstellen, wie es war, mit dem "Rasenden Roland" sonntags Verwandte zu besuchen.

Die Bahn hält unter anderem in Putbus und Binz, und an beiden Stationen darf man nicht versäumen, auszusteigen. Putbus wird auch die Weiße Stadt oder Rosenstadt genannt: Anfang des 19. Jahrhunderts gründete Fürst Wilhelm Malte die Residenzstadt mit den strahlend weißen Häusern und den Rosenstöcken davor.

Bei "Art Keramik" am Circus lassen sich die Künstler bei der Herstellung von Keramik über die Schulter schauen. Toll: Kinder können mitmachen. So sieht man nicht nur Pauline und ihren sechsjährigen Bruder Lucas beim Formen, Brennen und Bemalen.

In Binz heißt es für die Kids: Muscheln suchen, buddeln, baden - einfach den tollen Strand genießen. Für die Eltern auch.