Aus Liebe zur perfekten Frisur
Jessica Butzen ist die beste Meisterin ihres Jahrgangs. Am 26. April wird gefeiert.
Krefeld. Mode ist für Jessica Butzen eine spannende Sache. "Ich mag die Kreativität, die damit verbunden ist und finde es schön, die Menschen hübscher zu machen." In ihrem Beruf als Friseurin hat sie täglich die Gelegenheit dazu.
Die 27-Jährige liebt ihren Beruf, ist sehr engagiert und hat die Meisterprüfung gemeinsam mit neun weiteren Teilnehmern als Beste von 985 Prüflingen aller Gewerke landesweit abgelegt. Vor 2500 Gästen wird sie in Düsseldorf Meisterbrief und Urkunde aus den Händen von Wirtschaftsfachmann Notker Wolf erhalten.
Die eigenen Haare trägt Jessica Butzen seit einiger Zeit kupferrot und kurz. "Die bleiben wohl auch zur Meisterfeier so", sagt sie, obwohl sie schon alle Töne außer Schwarz getragen hat. Sie freut sich gemeinsam mit ihrem Mann Stefan auf den großen Tag. "Ich war sicher, dass sie gut ist, aber dass sie so gut ist ", sagt er. "Als der Glückwunsch-Anruf kam, haben bei uns die Sektkorken geknallt."
Der Ehemann ist der Auslöser für den Beruf. "Eigentlich wollte ich bekleidungstechnische Assistentin werden und habe nach dem Fachabitur vier Semester in Mönchengladbach studiert", erzählt die 27-Jährige. "Doch nach der Hälfte der Zeit wurde mir das Studium zu technisch, zu theoretisch." Als sie Friseur Stefan Butzen kennenlernte, kam mit ihm die zündende Idee. "Ich fand es von Anfang an schön, die Frisuren zu gestalten und schnell das Ergebnis zu sehen."
In 2005 begann Jessica Butzen ihre Lehre in einem Meerbuscher Betrieb und beendete sie bereits nach zweieinhalb Jahren. 2008 legte sie an der Friseurschule in Duisburg mit dem Lehrgang zur Meisterprüfung innerhalb von fünf Monaten nach. Auf ihrem Zeugnis gibt es nur Einsen und Zweien. "Die Theorie fällt mir leicht", sagt sie. "Von der Praxis bin ich überrascht, denn ich habe gedacht, dass mir die Berufserfahrung fehlt. Aber ich durfte vom ersten Tag an schneiden."
Bei der Prüfung wurden auch Hochsteckfrisuren, Herren-Schnitt, Dauerwelle, eine kosmetische Behandlung und ein "Meisterstück" zum Thema "sweet gourmet" verlangt. "Bei der zuletzt genannten Aufgabe waren Karamelltöne, Schokofarben und fruchtige Kreationen gefragt. Es hat alles gut gepasst."
Der Trend geht nun hin zu natürlichen Farben. "Meine Ideen kommen gut an." Das findet auch Kundin Silke Schouren, die aus dem 20 Kilometer entfernten Grefrath kommt. "Schnitte, Farbe, Ambiente gefallen mir hier."
Jessica Butzen bleibt den Modetrends auf der Spur. "Ich informiere mich auf Messen und im Fernsehen, hole mir Impulse aus der Umwelt. Als nächstes wird sie ein dreitägiges Hochsteck-Seminar in Forchheim besuchen. "Ich möchte auch die Bräute in Krefeld schöner machen."