Einsatz für die Hockey-Jugend
Die Gerd-Wellen-Sportstiftung fördert den Leistungssport in Krefeld. Vor allem Hockey liegt dem Kuratorium am Herzen.
Krefeld. Der Crefelder Hockey- und Tennis-Club (CHTC) ist einer der größten Clubs im Deutschen Hockeybund. Er ist national und international sehr erfolgreich. Im Jahre 2006 wurde er Deutscher Meister und Deutscher Hallenmeister, 2007 holte er den Europa-Pokal und jetzt spielt er in der neu gegründeten Euro Hockey League. Viele CHTC-Spieler waren auch beim Gewinn der Welt- und Europameisterschaft dabei.
Diese erfolgreiche Vereinsgeschichte hat der CHTC vor allem Gerd Wellen zu verdanken. Er setzte sich bereits in den 70er Jahren für die Hockeyjugend ein. Mittlerweile hat der CHTC das beste Hockey-Jugendkonzept deutschlandweit. 1998 verstarb Wellen. "Meine Schwester Heike und ich wollten die Arbeit unseres Vaters fortsetzen", sagt Dirk Wellen, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Gerd-Wellen-Sportstiftung, die 2006 gegründet wurde. Die Geschwister sind beide auch im Vorstand des CHTC aktiv.
Die Gerd-Wellen-Sportstiftung verfügt heute über ein Stiftungskapital von 350000 Euro. Ein großer Teil wurde von Dirk und Heike Wellen privat aufgebracht. Außerdem gab es viele Zustiftungen von Privatpersonen und Krefelder Unternehmen wie zum Beispiel von den SWK und Cargill. "Unser Ziel ist es, bis September 2008 - dem zehnten Todestag meines Vaters - das Stiftungskapital auf eine halbe Million zu erhöhen", sagt Wellen.
Die Stiftung hat sich die systematische Entwicklung und Förderung von Sporttalenten auf die Fahnen geschrieben. Wellen erklärt: "Bisher haben wir das nur im Bereich Hockey gemacht." Aber die Stiftung sei offen für Kooperationen mit anderen Institutionen und Person, die sich der Jugendförderung widmen.
Seit ihrer Gründung hat die Gerd-Wellen-Sportstiftung drei Projekte gefördert: Im August 2006 wurde Michaela Scheibe als sportliche Leiterin des CHTC eingestellt. Die Stelle wird je zur Hälfte vom Verein und von der Stiftung finanziert. Ende 2006 wurde eine Kooperation mit der Ballschule Heidelberg ins Leben gerufen und die Ausbildung von Trainern nach dem Ballschulkonzept finanziert. Dieses wurde vom Institut für Sport der Uni Heidelberg entwickelt.
Der Lehrplan der Ballschule beruht auf den neuesten sportwissenschaftlichen und psychologischen Erkenntnissen. Im Mittelpunkt steht die Schulung sportspielübergreifender taktischer, koordinativer und technischer Kompetenzen von Kindern. "Das sind sehr moderne Methoden für die Kinder- und Jugendarbeit", sagt Wellen, "die wir auch im CHTC etablieren wollen." Das dritte Projekt ist die Finanzierung der sportpsychologischen Schulung der CHTC-Trainer. Diplom-Psychologe Lothar Linz zeigt ihnen, wie sie Kinder optimal trainieren und fördern.
An den finanzierten Projekten sieht man auch den Einfluss von Kuratoriumsmitglied Bernhard Peters. Dieser ist ehemaliger Trainer der deutschen Hockey-Weltmeister und Sportdirektor der TSG Hoffenheim. Ihn wollte Jürgen Klinsmann 2006 zum Sportdirektor des DFB machen, weil er sein Sportkonzept bewundert.
Die Resonanz auf die Gerd-Wellen-Sportstiftung ist positiv und es gibt viele Spender und Zustifter. "Eine Stiftung wirkt einfach seriöser, weil das klar definierte Ziel ihre Arbeit transparenter macht", sagt Dirk Wellen. "Viele haben sonst vielleicht die Befürchtung, dass eine Spende an den Verein dazu verwendet wird, um irgendwelche Finanzlöcher zu stopfen."
Übrigens: Am Freitag laden der Caritasverband und die Sparkasse gemeinsam zum "1. Stiftertag", 10 bis 19 Uhr, in der Kundenhalle der Sparkasse am Ostwall ein.