Marion Schuba, eine Powerfrau mit Liebe fürs Rampenlicht
Marion Schuba ist leidenschaftliche Hobby-Schauspielerin. Im Hauptberuf leitet sie ein Hotel in der Oststraße.
Krefeld. Wenn Marion Schuba Abstand vom Alltagsstress sucht, packt sie ihre Koffer und verschwindet. Doch im Gegensatz zum normalen Pauschal-Touristen ist ihr Ziel kein exklusives Urlaubsdomizil, sondern das eher spartanische Arrangement eines Filmsets. Denn Marion Schuba ist Hobby-Schauspielerin, die bei der Arbeit am Drehort bestens entspannt: "Ich liebe es, im Rampenlicht zu stehen. Das ist ein wunderbarer seelischer Ausgleich zum Alltag."
Dabei war es absoluter Zufall, dass die Krefelderin überhaupt zur Schauspielerei fand. Anfang der 90er Jahre traf sie an der Rezeption eines Gelsenkirchener Hotels den Star-Regisseur Dieter Wedel, den sie mit ihrer lockeren Art beeindruckte: "Ich hab mich nicht geduckt, sondern ein bisschen geflachst. Da hat er mir seine Karte gegeben und gesagt, ich solle ihn anrufen." Wenige Tage später hatte Marion Schuba ihre erste Rolle als Sekretärin in Wedels Erfolgs-Produktion "Der große Bellheim".
Das war 1991. Großes Lampenfieber hatte die heute 55-jährige nicht, als sie zum ersten Mal vor der Kamera stand: "Wir haben die Szene dreimal gedreht, dann war sie im Kasten." Selbstbewusst fügt sie hinzu: "Das ist für einen Neuling eher ungewöhnlich."
Ihr persönliches Erfolgsrezept ist charmant einfach und hat den Vorteil, ohne Schauspielunterricht auszukommen: "Ich mache das frei Schnauze nach den Anweisungen des Regisseurs. Das klappt wunderbar."
Im wirklichen Leben ist Marion Schuba Inhaberin eines Hotels an der Krefelder Oststraße, das sie gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten seit 20 Jahren betreibt. Ein Vollzeitjob, der sie morgens um fünf Uhr aus dem Bett treibt und abends erst nach 23 Uhr zur Ruhe kommen lässt.
Dennoch möchte sie ihr Leben als Gastronomin nicht tauschen, auch nicht gegen größere Rollen im Filmbusiness: "Ich arbeite lieber im Hotel, das ist mein Leben. Im Fernsehen ist alles immer rosarot, das wirkliche Leben ist aber nicht so einfach."
Das musste sie vor knapp zwei Jahren am eigenen Leib erfahren. Da diagnostizierten die Ärzte bei ihr Gebärmutterschleimhautkrebs - ein besonders bösartiger Krebs. Sie durchlitt eine harte Phase, wie sie offen zugibt, die sie nur "durch die Unterstützung meiner Familie" überstanden hat. "Man muss gegen eine solche Krankheit ankämpfen, darf sie nicht hinnehmen", lautet ihr Fazit über diese Zeit. Ihr persönliches Reha-Programm war die schnelle Rückkehr zum Alltag: Nur zehn Tage nach der viereinhalbstündigen Operation saß sie wieder am Schreibtisch ihres Hotels.
Daher wundert es nicht, dass Marion Schuba, die sich selbst als "Powerfrau" bezeichnet, optimistisch in die Zukunft blickt. Das nächste Film-Projekt steht schon in den Startlöchern: "Geld und Gier" heißt der Film, den sie im Frühjahr mit Dieter Wedel drehen wird. Sie ist stolz auf ihre ansehnliche Filmbibliographie, die neben zahlreichen Wedel-Filmen auch Krefelder Produktionen wie "Spielgefährten" oder "...denn böse Menschen kennen keine Lieder" beinhaltet.
Über ihre Schauspielkollegen weiß sie nur Positives zu berichten: Egal ob Mario Adorf, Patrick Bach oder Helmut Zierl, mit allen ist sie gut ausgekommen. Mit Zierl verbindet sie sogar ein freundschaftliches Verhältnis, der bekannte Berufsschauspieler ist seit Jahren Stammgast in ihrem Hotel, wenn er Krefeld besucht.
Nur auf eine Kollegin ist Marion Schuba nicht so gut zu sprechen: "Die Ingrid Steeger war ziemlich zickig. Die war eine Zeit lang mit Wedel liiert und wohl eifersüchtig, weil wir uns so gut verstanden haben."