Undercover 06: Coole Botschaft an die Jungs

Kreativ: Drei Gruppen vom Ricarda-Huch stehen beim Schulwettbewerb an der Spitze.

Krefeld. Die Mädchen haben sich gesucht und gefunden. Mit "Undercover 06" haben sie einen tollen Namen, und nun eifern sie einer Rap-Karriere entgegen. Nachdem die Schülerinnen des Ricarda-Huch-Gymnasiums beim Wettbewerb "Cool und Fair" gemeinsam mit den Mitschülern der Film AG und den Cheerleadern namens "Twisters" den ersten Platz belegt haben, wollen sie noch mehr erreichen. Und die beiden anderen Teilnehmer-Gruppen ebenso.

Die "Twisters" gibt es schon länger, nicht erst seit der Wettbewerbs-Ausschreibung. Dafür überlegten sich die Cheerleader jedoch eine ganz neue Choreografie: "Während wir tanzen, kommt eine Fahrradfahrerin ohne Helm vorbei. Wir unterbrechen und machen sie auf das leichtsinnige Verhalten aufmerksam", sagen die Zehn- bis Vierzehnjährigen. Verschiedene Tanzelemente haben sie für ihren Auftritt zusammengefügt, und für den Video-Clip die Musik "Enamorame" ausgesucht.

Trainiert werden sie von einer erfahrenen Cheerleaderin. Die 18-jährige Ricarda-Huch-Schülerin Julia Gobbers leitet die Gruppe. "Wir haben an vier Trainingseinheiten für den Wettbewerb geprobt." Manche der Mädchen sind bereits kleine Profis, können Spagat und bei den schönen Hebefiguren, den Stunts, sind alle dabei. Hübsche weiß-blau-rote Kleidung und weiße und blaue Pompoms gehören zu ihrem Outfit. "Die Mädchen sind schon bei Schulfesten oder am Tag der offenen Tür aufgetreten und fiebern weiteren Auftritten entgegen", sagt Gobbers. "Am Tag der Preisvergabe haben sie erstmals vor größerem Publikum getanzt und waren total aufgeregt. Doch es hat alles wunderbar geklappt."

Das Lied von "Undercover 06" hat zuerst ihr Lehrer Karl Delker geschrieben. "Polizei-Pressesprecher Wolfgang Lindner hatte mich auf die Idee gebracht, dass die Mädchen den Jungs im Lied die Botschaft ’rüberbringen sollten, dass es nicht uncool ist, einen Helm zu tragen", erzählt der Pädagoge, der sich für die Verkehrserziehung der Schülerinnen und Schüler stark macht. "Ich habe mich dann hingesetzt, geschrieben und vertont." Aber die Mädchen waren mit dem Text nicht komplett einverstanden. "Wir haben dann einiges geändert, beispielsweise, dass die ,heiß gemachte Karre’ doch besser eine ,getunte’ ist".

Nach dem Wettbewerb haben sie sich hingesetzt und selbst neue Texte verfasst. "Es geht nicht mehr nur um den ,Fairkehr’. Jetzt sind Familie, Schule, Drogen und Freunde die Themen." Es war der erste Auftritt der Rapper im Rahmen des Wettbewerbs im Cinemaxx. "Wir waren so aufgeregt, dass wir so sehr an den geschenkten Leuchtarmbändern gespielt haben, dass sie kaputt gingen", bedauern sie. Die Mädchen hoffen jetzt, dass das Versprechen von Schuldezernent Gregor Micus in Erfüllung geht. Er hatte angekündigt, dass er die Mädchen für eine Aufnahme ihres Liedes ins Studio bringen will.

Die dritte Gruppe der Teilnehmer dieses Gymnasiums, die 14 und 15 Jahre alten Trickfilmer, haben sich eine neue Aufgabe gesetzt: "Sie wollen wohl jetzt die Mädchengruppen filmen", so Delker. Zum Wettbewerb hatten sie Playmobil-Figuren in Bewegung gebracht. "Knapp drei Stunden haben sie an der Filmminute gearbeitet", berichtet Lehrer Philipp Kessen, der die Film AG leitet. Im Film trägt der Skateboarder Kopfhörer und hört nicht den nahenden Bus...