Bürgermeisterin Claudia Panke: „Ich kämpfe für den Zeittunnel“
Bürgermeisterin Claudia Panke spricht über das Museum, Ehrenamt und den Haushalt.
Wülfrath. Bürgermeisterin Claudia Panke gibt den Kampf um den Erhalt des Zeittunnels nicht auf. Das bekräftigt sie im WZ-Gespräch.
Frau Panke, reden wir doch mal über den Zeittunnel: Dort hat es zum Ausklang der Ferien das bisher erfolgreichste Tunnelflimmern gegeben. Wird es das Open-Air-Kino am Tunnel auch 2014 noch geben?
Claudia Panke: Ganz klar: Ja. Denn die Zukunft dieses Wülfrather Highlights hängt nicht direkt mit der Zukunft des Zeittunnels zusammen. Wir wollen das Tunnelflimmern halten. Eher könnte es an der Technik scheitern, dass es nicht mehr genug Filme gibt, für die keine digitale Technik nötig ist.
Und wie steht es um den Zeittunnel tatsächlich?
Panke (atmet durch): Ich habe ein gutes Gefühl. Und es werden viele Gespräche geführt — mit den unterschiedlichsten, potenziellen Geldgebern. Mit Peter Wilkes, dem neuen Vorstand der Rheinkalkgeschäftsführung, haben wir, so glaube ich, einen engen Verbündeten gefunden. Aber wir sind eben immer noch in einer Beratungsphase.
Also ist der Weiterbetrieb über das Jahr hinaus nicht sicher.
Panke: Da müssen wir alle ehrlich sein. Es schwingt immer noch das Damoklesschwert über den Zeittunnel.
Und dennoch bleiben Sie zuversichtlich?
Panke: Aber ja doch. Ich kämpfe für den Fortbestand. Dafür müssen wir uns alle einsetzen, damit meine ich die Politiker, die Verwaltung und den Förderverein.
Tunnelflimmern, Zeittunnel und zuletzt das grandiose WüRG-Festival: alles kulturelle Aushängeschilder, die maßgeblich vom Ehrenamt leben. Geht in Wülfrath nichts mehr ohne das Ehrenamt?
Panke: Es stimmt. Das Ehrenamt ist in Wülfrath extrem wichtig. Die Ehrenamtler halten die Kultur am Leben. Und das auf einem Niveau, um das uns Nachbarn beneiden. Als Stadt stützen wir das ehrenamtliche Engagement. Wir müssen es täglich wertschätzen. Wobei nicht nur in der Kultur dieser persönliche Einsatz erheblich ist. Ich denke da nur an die Feuerwehr.
Da scheint mit der neuen Wehrleitung Ruhe eingekehrt zu sein.
Panke: Alle haben das Interesse, dass man gut und offen und ehrlich miteinander umgeht. Diese transparente Kommunikation ist förderlich fürs Klima, das wollen wir beibehalten. Es gibt bereits Ideen, das Ehrenamt Feuerwehr zu stärken, insbesondere durch die Gewinnung von Quereinsteigern und Nachwuchs.
Treffen alle Prognosen ein, wird Wülfrath im kommenden Jahr zum ersten Mal ein Haushaltssicherungskonzept erfolgreich zum Abschluss bringen. Was überwiegt: Zufriedenheit oder Erleichterung?
Panke: Weder noch. Auch wenn wir tatsächlich schwarze Zahlen schreiben werden, ist das kein Anlass, sich zufrieden zurückzulehnen. Die Schulden sind dann noch nicht abgebaut.
Aber kein Nothaushalt, keine Haushaltssicherung — das gab es in Wülfrath seit mehr als zehn Jahren nicht.
Panke: Einen ausgeglichenen Haushalt 2014 vorzulegen, ist ein großer Erfolg. Wir können vielleicht etwas entspannter planen. Als Verwaltung wollen wir den eingeschlagenen Finanzkurs einhalten. Dafür steht auch, dass wir den Entwurf für den Haushalt 2014 schon am 17. September einbringen, um vorausschauend planen zu können.
Wird darin auch das Thema „Senkung der Kindergartenbeiträge“ angepackt?
Panke (schmunzelt): Ich werde der Einbringung nicht vorgreifen. Es ist bekannt, dass sich Rat und Verwaltung als Ziel mehr Kinder- und Familienfreundlichkeit auf die Fahnen geschrieben haben. Und daran müssen und werden wir auch arbeiten.