DEG ist auf der Suche nach dem Ausweg
eishockey Die Probleme bei den Metro Stars sind vielschichtig. Für die Abwehr ist keine Verstärkung in Sicht.
„Die große Flatter“ geht bei den DEG Metro Stars noch nicht um, aber die Sorgenfalten bei den Machern des Klubs aus der Deutschen Eishockey Liga werden tiefer. Nicht nur angesichts des eher mäßigen Auftakts der spielenden Belegschaft mit vier Niederlagen und drei Siegen in sieben Spielen. Die Zuschauerzahlen in den bisherigen vier Heimspielen lassen ebenfalls keine Jubelsprünge zu. Woran kann man die augenblickliche Schieflage festmachen, wo sind Lösungsmöglichkeiten zu finden?
Das (temporäre) Problem in der Abwehr: Teilweise spielten nur drei etatmäßige Verteidiger. Zuletzt fehlten Korbinian Holzer (Gehirnerschütterung) und Marian Bazany (Virusinfektion). Die jungen Tim Schüle und Marco Nowak wurden von Trainer Harold Kreis folgerichtig ins kalte DEL-Wasser geworfen. „Wenn sie keine Fehler machen dürfen, wer dann?“, fragt Kreis und muss zunächst weiter auf die Jungspunde setzen. Mögliche Ergänzungen in Form von Neuverpflichtungen wird es jedenfalls in naher Zukunft nicht geben. Einerseits fehlt dazu bei den Metro Stars das Geld, andererseits sollen die jungen Spieler nach und nach in die Mannschaft hineinwachsen. Außerdem ist das Verteidiger-Problem temporär, denn Holzer soll schon am Freitag im Heimspiel gegen Meister Eisbären Berlin ins Team zurückkehren. Bazanys Comeback kann sich noch hinziehen.
Wie lockt man die Zuschauer an? Eine moderne Halle und eine großangelegte Werbe-Kampagne bringen nicht automatisch mehr Zuschauer in den Dome. Das erfuhren die Metro Stars schon in der vergangenen Saison, als die Heimspiele durchschnittlich 6569 Zuschauer sehen wollten. Nach vier Heimpartien sind es aktuell „nur“ 6360, obwohl die Kölner Haie als Fan-Magnet bereits im Dome waren. Der 50-prozentige Freunde-Rabatt für Dauerkartenkunden beim Heimspiel gegen die Kassel Huskies brachte auch nicht den erhofften Erfolg. Helfen können eigentlich nur noch ausgedehnte Freikarten-Aktionen. Wie etwa je eine Freikarte pro Dauerkartenkunde pro Heimspiel. Oder eine groß angelegte Ticket-Aktion in Schulen und Vereinen, um junge Zuschauer in den Dome zu locken. Die erfordert zwar viel Arbeit im Vorfeld, wäre aber realisierbar. „Es ist ein breites Feld an Ursachen für den Rückgang. Das sind zum Beispiel die allgemeinen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Den Leuten sitzt das Geld nicht mehr so locker. Noch haben wir die Hoffnung, dass wir die Verluste im Laufe der Saison wieder aufholen können. Es muss uns etwas einfallen, wie wir die Zahlen verbessern oder Kosten einsparen können“, sagte gestern Metro Stars-Geschäftsführer Elmar Schmellenkamp.
Hilfreich ist natürlich auch die Unterstützung der DEG-Eishockeyprofis. Denn es spricht sich herum, wenn eine Mannschaft aufopferungsvoll kämpft und mit den entsprechend positiven Resultaten in oberen Tabellenregionen zu finden ist.