Freezers schrecken Storr nicht

Torhüter der DEG wird von den gegnerischen Spielern attackiert. Nethery schickt Beschwerde.

Düsseldorf. "Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste" - getreu diesem Spruch hat DEG-Manager Lance Nethery beim Schiedsrichter-Beauftragten der Deutschen Eishockey Liga, Holger Gerstberger, angerufen. Zum Schutz von Torhüter Jamie Storr, der sowohl in den Spielen gegen Mannheim als auch gegen Köln einige Male von den Stürmern hart angegangen wurde.

"Die Gegner wissen genau wie stark Jamie Storr ist", sagt Nethery. "Das erste Mannheimer Tor durfte gar nicht gegeben werden. Wir haben das Video von der Szene gleich mitgeschickt, um das zu dokumentieren. Im zweiten Spiel gegen Köln wurde Jamie von Dave McLlwain und Mike Johnson gleich gemeinsam behindert."

Der Schutz von Torhüter Jamie Storr sei nicht gewährleistet, lautet die Kritik von Nethery. Die Befürchtung, dass der 32-Jährige von den Hamburg Freezers unfair attackiert wird, liegt demnach nah. Ein möglicher Ausfall von Storr käme bei der DEG einer Katastrophe gleich. Sein "Backup" Jochen Reimer ist noch nicht wieder fit, und Nachwuchsmann Björn Linda (19) hat noch keinen DEL-Einsatz zu Buche stehen.

Angst vor einer Verletzung hat Jamie Storr indessen nicht. Obwohl in den Reihen der Freezers einige Spieler stehen, die eher die robuste Gangart verkörpern. Konfrontiert mit dem Namen von Hamburgs "bad boy" Jere Karalahti huscht bei Jamie Storr ein breites Lächeln über das Gesicht. "Nein, den kenne ich ganz gut. Wir haben in der NHL zwei Jahre bei den Los Angeles Kings miteinander im Team gestanden. Außerdem habe ich damals einen Truck von ihm gekauft."

Aus der Not eine Tugend muss Trainer Harold Kreis in den nächsten beiden Begegnungen gegen Hamburg und Frankfurt machen, weil gleich drei etatmäßige Verteidiger (Peter Ratchuk, Marian Bazany, Korbinian Holzer) nicht zur Verfügung stehen. Zu Andy Hedlund, Chris Harrington und Ryan Caldwell gesellt sich der 18-jährige Marco Nowak.

"Die Besetzung ist dünn, aber das ist kein Grund zur Klage. Dann müssen halt die Stürmer mehr hinten helfen, und die Abwehrspieler dürfen nicht so weit wie sonst aufrücken", sagt Kreis. Als fünfter Abwehrspieler rückt deshalb auch Tim Schüle (18) in den Kader. "Er ist kein Fremdkörper. Er hat mit uns trainiert und war auch in Vorbereitungsspielen dabei", sagt Kreis.

Die Nachwuchsspieler sollen künftig immer mal wieder eine Chance erhalten. "Wenn sie bereit sind und hart dafür arbeiten. Sie müssen lernen, konstant zu spielen, und wir müssen ihnen eine Perspektive bieten", sagt Lance Nethery. Artur Tegkaev, Dennis Fischbuch und Nicolas Turnwald sind die nächsten Kandidaten. Falls sie die Vorgaben erfüllen.