DEG vs. Eisbären Berlin Niederberger ohne Nerven - Adam eiskalt

Die DEG siegt in der Verlängerung auch bei den Eisbären Berlin. Ihr Torwart hält dem Druck von außen stand.

Nicholas Jensen bereinigt die Situation vor dem Tor der Düsseldorfer EG. Mathias Niederberger schaut gelassen zu.

Foto: Häfner/Birgit Haefner

Die Düsseldorfer EG hat es wieder getan. Auch Im dritten Teil des Auswärts-Quartetts gewann das Team von Harold Kreis bei einer Spitzenmannschaft. Die DEG siegte bei den Eisbären Berlin vor 14 200 Zuschauern in der ausverkauften Arena am Ostbahnhof in der Verlängerung mit 2:1 (0:0/0:0/1:1/1:0) und behält fünf Punkte Vorsprung auf Platz sieben. Nachdem Torhüter Niederberger sein Team trotz des Wechsels zum Konkurrenten von der Spree mit eisernen Nerven im Spiel gehalten hatte, nutzte nach 84 Sekunden der Verlängerung Luke Adam eine Unachtsamkeit der Gastgeber. „Wahnsinn, was Mathias wieder alles gehalten hat", sagte Angreifer Charlie Jahnke.

Aktuell also geht es um die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale, doch parallel dazu muss sich Sportdirektor Niki Mondt auch schon um die nächste Saison kümmern. Es gilt, eine Torhüter-Stelle neu zu besetzen, nachdem nun auch offiziell klar ist, dass Mathias Niederberger die DEG wie erwartet in Richtung Berlin verlassen wird. Der 19 Jahre alte Hendrik Hane steht unter Vertrag, als Zugang gehandelt wird Mirko Pantkowski. Der dritte Schlussmann der Adler Mannheim ist allerdings auch erst 21 - mit zwei "Greenhörnern" in die Saison zu gehen, wäre ein Wagnis. Tyler Beskorowany wird wohl nach Schwenningen gehen, allerdings könnte in Jochen Reimer ein anderer alter Bekannter bei der DEG aufschlagen. Der derzeit in Ingolstadt tätige Torwart wäre eine erfahrene Option, würde mit seinen 35 Jahren jedoch Hane deutlich mehr Einsatzzeiten überlassen als Niederberger.

Dass Niederberger gehen würde, war bereits am 10. Januar klar. Nach dem 1:2 im Rather Dome beantwortete ein Verantwortlicher der Eisbären eine diesbezügliche Frage der WZ mit einem vielsagenden Grinsen. Dass die "BILD Berlin" nun just vor dem Duell mit der DEG Vertragsdetails wie eine zweijährige Laufzeit sowie 155 000 Euro Jahresgehalt netto plus Wohnung und Auto verriet, war natürlich ein cleverer Schachzug. Schließlich könnte die DEG den Berlinern noch das Heimrecht im Viertelfinale stibitzen, da kann ein wenig Unruhe beim Gegner nicht schaden.

Zwei ehemalige Eisbären stellen den Spielverlauf auf den Kopf

Niederberger allerdings zeigte sich zunächst unbeeindruckt. Der 27-Jährige parierte nicht nur gegen Landon Ferraro (3.), er brachte auch Leo Pföderl in einem kleinen Privatduell zur Verzweiflung (2./5./8.). Wie schon in Mannheim sah sich die DEG fast ständig in der Defensive. Nur Charlie Jahnke hatte eine Chance, scheiterte aber in aussichtsreicher Position an Keeper Justin Pogge (13.).

Nachdem Rankel das Außennetz getroffen hatte (25.), testeten die Eisbären weiter, ob sie einen guten Torhüter bekommen würden. Während sie feststellen mussten, dass dem so ist, hätten Luke Adam (31.) und erneut Jahnke (32.) die Partie beinahe auf den Kopf gestellt. Erst in Überzahl sechs Minuten vor der zweiten Pause konnten die Rot-Gelben erstmals selber Druck aufbauen, danach aber ging es weiter wie gehabt. Dank einer starken Parade einmal mehr gegen Pföderl ließ Niederberger die Zuschauer auch nach 40 Minuten weiter auf Treffer warten.

Die Chance dazu hatte Ken-André Olimb in der 47. Minute, doch auch Pogge beherrscht sein Handwerk. Die DEG aber wurde nun etwas mutiger und dafür schneller belohnt als gedacht. In der 50. Minute stresste Bukarts die Berliner Abwehr, die den Puck nicht aus der Gefahrenzone bekam. Die unübersichtliche Situation nutzte Jahnke. Ausgerechnet Bukarts und Jahnke, zwei Ex-Eisbären.

Fünf Minuten später aber musste dann auch Niederberger hinter sich greifen, als Mark Olver in einem Powerplay allzu frei vor ihm auftauchte. So ging es in die Verlängerung.