„DEG wollte mich wohl nicht“

Klaus Kathan verlässt Düsseldorf mit etwas Wehmut und wechselt zu den Hannover Scorpions.

Düsseldorf. Seit 2004 trug Klaus Kathan das Trikot der Düsseldorfer EG. Nach vier Jahren und 245 Spielen, in denen dem gebürtigen Bad Tölzer 87 Tore gelangen, wechselt er nun zur neuen Saison gemeinsam mit seinem Sturmpartner Tore Vikingstad nach Hannover. Wir unterhielten uns mit dem 31-Jährigen, dessen Treffer zum 2:1 gegen Mannheim die DEG am 26. Februar 2006 zum Pokalsieger machte.

Seit dem vergangenen Donnerstag ist ihre Zeit bei der DEG beendet. Warum wurde der Einzug ins Finale verpasst?

Kathan: Ich glaube, wir waren uns nach dem deutlichen 5:1 im vierten Spiel zu sicher, sind zu verhalten in die entscheidende Partie gegangen und haben es dadurch dort versäumt, das wichtige 1:0 zu erzielen.

Wem gönnen Sie jetzt den Titel - Berlin oder Köln?

Kathan: Ganz klar Berlin, weil ich Don Jackson den Titel wünsche. Er ist ein Top-Trainer und ein feiner Mensch.

Wann haben Sie im fünften Spiel in Berlin realisiert, dass Ihre Zeit bei der DEG vorbei ist?

Kathan: Nach dem Tor zum 0:3. Aber ich war darauf vorbereitet, denn es hätte ja auch schon nach der Vorrunde oder in der Play-off-Qualifikation gegen Hannover passieren können.

Hannover ist ein gutes Stichwort. Dort werden Sie die beiden nächsten Jahre spielen. Warum?

Kathan: Weil mich Trainer Hans Zach und Geschäftsführer Marco Stichnoth unbedingt haben wollten. Das ist ein schönes Gefühl. Hinzu kommt, dass dort viele Deutsche spielen. So kenne ich zum Beispiel Alexander Jung, Tino Boos und Rainer Köttstorfer.

Gab es andere Anfragen?

Kathan: Ja, auch Ingolstadt war interessiert.

Und die DEG?

Kathan: Wir hatten uns im Herbst zusammengesetzt, aber die DEG hat die Entscheidung verzögert, weil die Trainerfrage und der Etat für die neue Saison ungeklärt waren. Ich konnte aber nicht ewig warten, weil die Vereine deutsche Spieler frühzeitig unter Vertrag nehmen wollen.

Ein Angebot seitens der Düsseldorfer EG gab es dann aber doch noch, oder?

Kathan: Ja, zu verringerten Bezügen und mit nur einem Jahr Laufzeit. Ich glaube, Lance Nethery wollte mich nicht wirklich halten.

Also fällt der Abschied aus Düsseldorf leicht?

Kathan: Ganz und gar nicht. Ich bin sehr traurig, weil ich hier sowohl sportlich als auch menschlich die schönsten Jahre meiner Karriere verbracht habe. Und das sage ich nicht nur so daher.

Werden Sie Kontakt mit Spielern der DEG halten?

Kathan: Auf jeden Fall mit Daniel Kreutzer, Marian Bazany und Patrick Reimer. Die werden mir fehlen.

Aber ein Tor gegen die DEG möchten Sie in der kommenden Spielzeit im Rather Dome schon gerne erzielen, oder?

Kathan: Durch die unsinnige Gruppeneinteilung gibt es ja für Hannover in der nächsten Saison leider nur noch ein Vorrundenspiel in Düsseldorf. Da wird es schon schwer zu treffen, wäre aber schön, wenn es klappt. Großen Jubel würde ich dann allerdings aus Respekt vor den DEG-Fans wahrscheinlich nicht zeigen.